Full text: Die Bibliotheken der deutschen technischen Hochschulen

  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
  
     
        
   
   
   
I. Werdegang 
1. Entstehung und erste Entwicklung 
Der Werdegang der Bibliotheken der Technischen Hochschulen ist 
mit der Entwicklung dieser Schulen aufs engste verknüpft. In Prag 
wurde bereits 1718 eine Ingenieurschule begründet, deren Büchersamm- 
lung mit 604 Bänden in das 1806 eröffnete Ständische polytechnische 
Institut überging. Als man die Anstalt im Jahre 1869 in zwei Institute 
teilte, das eine mit deutscher, das andere mit böhmischer Unterrichts- 
sprache, ließ man die Bibliothek bei dem deutschen Polytechnischen 
Institut, der nachmaligen Technischen Hochschule, wies ihr aber die 
Aufgabe zu, beiden Anstalten zu dienen !), 
Von den Technischen Hochschulen des Deutschen Reiches kann 
die Technische Hochschule zu Braunschweig ihren Ursprung am 
weitesten zurückführen. Sie ist hervorgegangen aus dem 1745 von 
Herzog Karl I., dem Schwager Friedrichs des Großen, gegründeten 
Collegium Carolinum, dessen Bestimmung war, jungen Leuten, die sich 
einem praktischen Berufe zuwenden wollten, eine geeignete Vorbildung 
zu gewähren. Die gleichzeitig begründete, schon 1748 mit Statuten aus- 
gestattete Bibliothek ?) erhielt namhafte Überweisungen aus herzoglichem 
Privatbesitz. Sie entwickelte sich dann, den wechselnden Schicksalen der 
Lehranstalt und den Wandlungen der Lehrziele folgend, immer mehr 
nach der mathematisch-technischen und naturwissenschaftlichen‘ Seite. 
Die zahlreichen Bestände an klassisch-philologischer Literatur gab sie 
1879 an die Herzogliche Bibliothek in Wolfenbüttel ab ?). 
Die nichstilteste Hochschulbibliothek ist die Bibliothek der Tech- 
nischen Hochschule zu Berlin. Ihr Grundstock setzt sich zusammen 
aus zwei groben l'achbibliotheken. Die eine dieser Bibliotheken war die 
1799 gestiftete Bibliothek der Königlichen Technischen Ober-Baudepu- 
tation und der Königlichen Bauakademie, mit der 1802 die Bibliotheken 
des Ober-Hofbauamts und des Ober-Baudepartements verbunden wurden, 
die andere die 1811 bei der Königlichen Technischen Deputation für 
1) Im Jahre 1899/1900. wurde bestimmt, daß der Mehrbetrag an Matrikeltaxen an 
der tschechischen Hochschule gegenüber jenen der deutschen zur Anlage einer Handbiblio- 
thek für erstere zu verwenden sei. Diese Bibliothek, deren durchweg neuzeitliche Bestánde 
nur ausnahmsweise ausgeliehen werden, zählte am 1:1. November 1927 7340 Bände. 
2) Robert Fricke, Die Herzogl. Technische Hochschule ,Carolo-Wilhelmina“ 
in Braunschweig. In: Die Technischen Hochschulen im Deutschen Reich. Hrsg. yon 
W. Lexis. (Das Unterrichtswesen im Dt. Reich. 4, ı.) Berlin 1904. S. 290. 298. 
3) Landeshauptarchiv Wolfenbüttel. Geh. Rats-Registratur IX. 629. 
 
	        
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