Full text: Die Bibliotheken der deutschen technischen Hochschulen

    
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Il. Bestände 
1. Sammelgebiete 
Die Sammelgebiete der Hochschulbibliotheken decken sich im all- 
gemeinen mit den an den Technischen Hochschulen gelehrten Wissen- 
schaften. Bei der Auswahl der zu kaufenden Bücher geben die Interessen 
der Hochschule den Ausschlag; auf die Wünsche der Professoren und die 
Bedürfnisse der Hochschulinstitute wird weitgehende Rücksicht genommen. 
In Danzig war die Bibliothek von Anfang an darauf bedacht, die für 
Forschungs- und Studienzwecke erforderliche wissenschaftliche Literatur 
möglichst vollständig zu erwerben, so daß die Vorsteher der einzelnen 
Institute und Lehrmittelsammlungen Bücher und Zeitschriften nur in 
geringem Umfange zu beschaffen brauchten. Größere Institutsbibliotheken 
entstanden nur da, wo besondere. Umstände, wie die Abgelegenheit des 
Instituts oder die Abhaltung von Seminarübungen, die Bildung beson- 
derer Büchersammlungen unerläßlich machten. An anderen Hochschulen, 
insbesondere der Darmstädter, war die Entwicklung eher umgekehrt. 
Die neuzeitliche Bibliothekspolitik läßt die allgemeine Bibliothek als 
die zentrale Bücherversorgungsstelle der Hochschule immer stärker her- 
vortreten. Sie verkennt nicht die große Bedeutung der Institutsbiblio- 
theken, vertritt aber den Standpunkt, daß die einzelnen Lehrstühle richtig 
handeln, wenn sie sich bei ihren Bücheranschaffungen im allgemeinen auf 
das, was stets zur Hand, sein muß, beschränken und Bücher, die entbehr- 
lich geworden sind, an die Hauptbibliothek abgeben !). 
Das Bestreben, die in Deutschland erscheinende wissenschaftliche 
Literatur der Hauptfächer möglichst vollständig zu sammeln und die 
ausländische in ihren bedeutendsten Erscheinungen zu erfassen, tritt erst 
in neuerer Zeit hervor. In den technischen Wissenschaften, ihrem wich- 
tigsten Sammelgebiete ?), sind die Bibliotheken der Technischen Hoch- 
schulen, soweit deutsche Literatur in Frage kommt, gut versorgt. Das 
Gleiche gilt von den exakten Wissenschaften, Mathematik, Physik, Chemie 
sowie Mineralogie und Geologie, denen gegenüber die übrigen natur- 
wissenschaftlichen Fächer an den meisten Hochschulbibliotheken an Be- 
deutung zurückstehen. In München und neuerdings auch in Danzig 
1 Den preufischen Universitátsanstalten wurde die Abgabe solcher Bücher an die 
Universitätsbibliotheken schon 189r: zur Pflicht gemacht. Vgl. Jahrbuch d. dt. Bibliotheken 
15 (1922) S. 159. 
2) Nach $ 9 des Organischen Statuts für die beiden polytechnischen Landesinstitute 
des Königreiches Böhmen in Prag von 1869 soll die beiden Anstalten gemeinsame Biblio- 
thek „eine möglichst vollständige Sammlung aller wichtigeren Werke der gesamten tech- 
nischen Literatur* bilden. 
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