Full text: Die Bibliotheken der deutschen technischen Hochschulen

    
     
  
  
  
  
  
  
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
  
  
  
  
   
   
    
schafft die Bibliothek auch landwirtschaftliche Literatur in größerem 
Umfang an, da in München eine Abteilung, in Danzig eine Professur 
für Landwirtschaft besteht. Auf dem Gebiete der Kunst, insbesondere 
der Baukunst, sind in allen Hochschulbibliotheken sehr große Bestände 
vorhanden. Rechts- und Staatswissenschaften !) und die fir die Tech- 
nischen Ilochschulen besonders wichtigen Wirtschaftswissenschaften wer- 
den wohl nirgends vernachlässigt. Dagegen erfreuen sich Geschichte und 
Geographie, Literatur ?) und Philosophie in der Regel nur an denjenigen 
Hochschulen einer größeren Pflege, wo diese Fächer durch Professuren 
vertreten sind. Der Mangel wird dadurch etwas gemildert, daß in allen 
Hochschulstädten noch andere große Bibliotheken vorhanden sind, die 
die Bestände der Hochschulbibliothek in vieler Hinsicht ergänzen. 
2. Sondersammlungen 
Da und dort entstanden Sondersammlungen. Besondere Erwähnung 
verdient die der hannoverschen Bibliothek im Jahr 1901 überwiesene 
„sammlung Haupt, eine einzigartige, in den letzten Jahren be- 
deutend vermehrte Sammlung von Büchern (20. Februar 1928 1273 Bän- 
de) und mehreren tausend Kinzelblättern (Holzschnitte, Kupferstiche, 
Hadierungen und Handzeichnungen) zur Geschichte der Baukunst und 
ihrer Schwesterkünste vom 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. 
Wichüg ist auch die 1924 gebildete ,Theaterwissenschaftliche Abteilung" 
in Darmstadt, deren Grundstock die von dem Dichter Otto Roquette ?) 
zusammengebrachten zahlreichen dramaturgischen Schriften bilden. 
Einige Hochschulbibliotheken sind bemüht gewesen, Skizzen und 
Handzeichnungen hervorragender Architekten zu er- 
werben. Die Stuttgarter Bibliothek besitzt die von Carl Friedrich Beis- 
barth in den Jahren 1845 und 1846 gemachten Aufnahmen der Bau- 
teile und Bildwerke des der Zerstórung preisgegebenen Neuen Lusthauses 
in Stuttgart und die Pline und Zeichnungen Saluccis, des Baumeisters 
Kónig Wilhelms I. von Württemberg. Die Bibliothek der hannoverschen 
Hochschule erwarb 1926 die Skizzenbücher und einen grofen Teil der 
Zeichnungen Carl Scháfers (t 1908) und deu gesamten baukünstlerischen 
Nachlaß Carl Webers (| 1915) 4). 
1) Der Danziger Bibliothek fehlt rechts- und staatswissenschaftliche Literatur in be- 
dauverlichem Umfange. Vgl. Alb. Predeek, Die Notwendigkeit einer jurist. Bibliothek 
in Danzig. In: Danziger Juristenzeitung. (Der Osten. Beil.) 2 (1923) S. 17—19. 
2) In Aachen ist in den letzten Jahren viel Belletristik angeschafft worden. 
3) Roquette hatte an der Technischen Hochschule zu Darmstadt von 1869 bis zu 
seinem 1896 erfolgten Tode den Lehrstuhl für Geschichte und Literatur inne und war 
zweimal, 1878—188x und 1894— 318906, nebenamtlich als Bibliothekar tätig. 
*) In Berlin wurden die von Schinkel hinterlassenen Zeichnungen und Entwürfe als 
Grundlage zu einem Architekturmuseum der Technischen Hochschule verwendet, dem später 
Zeichnungen und Skizzenbücher von Lucas, G. Stier, Schirmacher und vielen anderen be- 
deutenden Architekten beigefügt wurden. Vgl. Chronik der Königlichen Technischen Hoch- 
schule zu Berlin 1799— 1899. Berlin 1899. S. ı60f. 
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