über deren Ausgestaltung zur technischen Hauptbibliothek noch zu
sprechen sein wird. Den kleinsten Etat hat erklärlicherweise die Biblio-
thek der Technischen Hochschule zu Breslau, da die Hochschule noch
nicht vollständig ausgebaut ist. Läßt man diese beiden Bibliotheken
unberücksichtigt, so ergibt sich ein durchschnittlicher Vermehrungsetat
von 30512 Reichsmark, ein Betrag, der erheblich niedriger ist als der
nach den sehr sorgfältigen Berechnungen von Predeek!) mit etwa 55 000
Reichsmark anzusetzende Normalbedarf. Dankenswerterweise nimmt zur-
zeit die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft den Bibliotheken
der Technischen Hochschulen die Beschaffung der im Auslande er-
scheinenden Literatur zu einem großen Teil ab. Für die .preufischen
Bibliotheken sind außerdem außerordentliche Mittel bereitgestellt worden:
1925 80000, 1926 100000, 1927 und 1928 je 90000 Reichsmark, die
nicht nur zur Ausfüllung der in den Beständen der Bibliotheken ent-
standenen Lücken, sondern auch als Mehrbedarf zum Ausgleich der
Teuerung bestimmt sind. Einen Teil dieser Betráge wird man wohl als
festen Bestand des Etats ansehen dürfen.
Der Etat der Züricher Bibliothek kommt mit 37000 Franken 2) =
29 915 Reichsmark dem durchschnittlichen Vermehrungsetat der reichs-
deutschen Bibliotheken nahe. Die Danziger Bibliothek, die vor dem
Kriege der Aachener gleichgestellt war, steht jetzt mit 24 750 Gulden 2) =
20146 Reichsmark 3) weit hinter den deutschen Schwesteranstalten zu-
rück. Die österreichischen Bibliotheken und die Bibliotheken der
deutschen Technischen Hochschulen der Tschechoslowakei sind recht
gering dotiert. Der Vermehrungsetat der Wiener Hochschulbibliothek be-
trägt 30 000 Schilling 2) = 17 730 Reichsmark. Graz hat eine Dotation
von 6000 Schilling, wozu im Jahre 1926 10921 Schilling an Gebiihren
kamen; das sind zusammen 10000 Reichsmark. Die Jahresdotation
von Brünn beträgt 15000 tschechoslowakische Kronen ?), die Nebenein-
nahmen beliefen sich 1925/26 auf 60320 Kronen; das ergibt 9355
Reichsmark. Die entsprechenden Zahlen von Prag sind 40000 +
+
30000 Kronen — 8694 Reichsmark.
3. Kataloge
Alle Hochschulbibliotheken gaben früher gedruckte Kataloge heraus,
die sie nach Bedarf durch neue Auflagen ersetzten oder durch Nachträge
auf dem Laufenden zu halten suchten. Die meisten dieser Kataloge sind
Sachkataloge mit alphabetischem Register, die eine gewisse Abhäng
voneinander zeigen. Besonders sorgfáltig gegliedert, wenn auc
igkeit
h in
1) Zentralbl. f. Bibliotheksw. 47 (1927) S. 465.
2) Nach dem mittleren Berliner Bórsenkurs vom 1. Oktober 1927 waren roo Schweizer
Franken — 80,85 RM, 100 Danziger Gulden = 81,40 RM, 100 ôsterreichische Schilling —
59,10 RM, 100 tschechoslowakische Kronen — 12,42 RM.
3) Dazu 4000 Gulden = 3256 RM für die Bibliothek der Naturforschenden Ge-
sellschaft. — -Der Bibliotheksausschuf der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft
bewilligte der Bibliothek der Technischen Hochschule Danzig im Jahre 1926 wegen ihrer
besonders schwierigen Lage 10000 RM.
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