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Erster Hauptabschn.: Schriftwesen. Drittes Kap.: Verbreit. u. Aufbewahr. d. Schriftwerke. 31]
Ptolemáus Philadelphos (284—247), wenn nicht schon von seinem Vorgänger Ptolemäus
Lagi (823—284), mit ihren 700 000 Rollen, die sie kurz vor ihrem Brande (47 v. Chr.)
gezählt haben dürfte, und die pergamenische Bibliothek, von Attalos I. (241—197)
oder dessen Sohn Eumenes (197—158) geschaffen, beide in ihrer äußeren und inneren
Einrichtung vollendet, wurden in. Rom nachgeahmt, wo seit Beginn der Kaiserzeit
eine Reihe von Bibliotheken zumeist im Zusammenhang mit Palästen und Tempeln
erstand. Die bedeutendsten öffentlichen gehen auf Augustus, Tiberius und Hadrian
zurück, am längsten erhielt sich die von Trajan begründete Bibliotheca Ulpia, die
zuerst im Tempel Trajans, später in den Thermen Diocletians untergebracht war und
noch im 5. Jahrhundert bestand. Neben den öffentlichen existierten zahlreiche private
Bibliotheken, und auch außerhalb Roms sind beide Arten vielfach bezeugt. Insoweit
sie nicht durch Brände zugrunde gingen, versanken sie in dem allgemeinen Zusammen-
bruch der römischen Kultur, und außer den allerdings zahlreichen literarischen Notizen
sind es bloß glückliche Ausgrabungen, wie die von Timgad,?) Ephesus, Herkulaneum,
die uns einigen Einblick in die antiken Verhältnisse gewähren. Da in diesen Biblio-
theken fast ausschließlich nur für Rollen zu sorgen war, bestand die Einrichtung aus
niedrigen Schränken (armaria, loculi, figürlich nidi), die durch vertikale Abteilungen
in einzelne Zellen geteilt waren.?) Eine allgemeine Geschmacksrichtung scheint es
gewesen zu sein, die freien Wände über den Regalen und sonst freien Raum mit Por-
träts, Statuen, Bildern aus Gold, Silber oder Erz zu schmücken.
Das römische Archivwesen ist völlig unabhängig von der Entwicklung der Biblio-
theken, scheint aber auch auf griechische Vorbilder zurückzugehen. Denn wie in
Athen das Metroon, der Tempel der wjzgo vv 9sóv, S0 war in Rom der Saturntempel
zwischen Kapitol und Forum der älteste bezeugte Sammelort für alle auf die recht-
lichen Verhältnisse des gesamten Staatswesens bezüglichen Dokumente. Der Name
doyeiov, archium, archivum, bedeutet zuerst nur das Amtshaus und wurde später
übertragen auf das Gebäude, in dem die öffentlichen Schriften und Urkunden der
Behörde lagen. Und da jede Behörde und vor allem auch die religiösen Körperschaften
ihre eigenen Akten und Urkunden besaßen, erstand in Rom eine Anzahl von Archiven
privaten Charakters.
Diese Einrichtungen übertrugen sich auch auf die ältesten Christengemeinden.
Bei ihren Kirchen entstanden Archive, welche Urkunden, die sich auf die Verwaltung
des Besitzes und Vermögens bezogen, Akten, Briefe, Konstitutionen enthielten; aus
den zum Gottesdienste notwendigen Büchern entstand die Bibliothek. Beide Gruppen
mögen bald getrennt, bald vereinigt gewesen sein, vorzüglich war es wohl die Apsis,
wo diese Schriftwerke oft gemeinsam mit dem Kirchenschatz aufbewahrt wurden.
Die größte Bedeutung und Ausdehnung gewann das Archiv (scrinium) und die Bibliothek
der Pápste, deren alte Bestánde aber in den Stürmen der rómischen Geschichte zu
wiederholten Malen vom Grunde aus vernichtet wurden, so daß nur die zahlreichen
literarischen Hinweise das Dunkel ihrer Entwicklung zu erhellen vermógen.?) Die
1) Vgl.R.CacxAT,Cartage Timga d Tebessa,in Les villes d'art célèbres (Paris 1909)p.103—106.
2) CrAnx S. 40 nennt als die drei ültesten Beispiele rómischer Bücherkásten die Abbildung
auf dem sog. Sarkophag eines Arztes von ca. 200, auf einem Wandmosaik in der Grabkapelle der
Galla Placidia zu Ravenna (450) und im Cod. Amiatinus in der Laurentiana zu Florenz. , Über ein
antikes steinernes Büchergestell s. DLZ 1907, Nr. 6, 8. 335. — Vgl. auch W. WEINBERGER, Zum
antiken Bibliotheks- u. Buchwesen, in Z. f. ósterr. Gymn., 1908, S. 577.
3) Die Geschichte der Bibliothek und des Archivs des apostolischen Stuhles findet man
u. d. T. , De origine historia indicibus scrinii et bibliothecae sedis apostolicae commentatio Joannis
Baptistae de Rossi^ im 1. Bande der , Bibliotheca Apostolica Vaticana. Codices Palatini Latini I"
(Romae, 1886), p. I—CX XXII; ferner in dem groß angelegten Werke: FRANC. EHRLE S. J., Historia
Bibliothecae Romanorum pontificum tum Bonifatianae tum Avenionensis, Tom. I (Romae, 1890).
— Vgl. Paorr-LomwEvER, Grundri& IL, 193. — Über das püpstliche Archiv vgl. H. BRESSLAU,
Urkundenlehre I, 120ff.