38 B. Bretholz: Lateinische Paläographie.
herausgegeben!) ; solche des 14.—16. Jahrhunderts aus Basel THOMMEN.”) Mehrere
neue Sammlungen sind im Erscheinen begriffen.®)
Diesen sowohl Handschriften als Urkunden in gleicher Weise berücksichtigenden
Publikationen sind noch einige anzufügen, die, in erster Linie für den Unterricht in
der Diplomatik bestimmt, ausschließlich urkundliches Material enthalten. Dahin
gehören vor allem die „Kaiserurkunden in Abbildungen“ von H. v. SYBEL und
TH. v. SICKEL‘) herausgegeben, von verschiedenen Forschern bearbeitet. Für Papst-
urkunden ist man vorläufig noch auf das nach Pausen ın Lithographie hergestellte
124 Tafeln zählende Werk mit 683 teils vollständig, teils bruchstückweise aufgenom-
menen Papsturkunden von 603—1197 von PFLUuGK-HARTTUNG®) angewiesen, doch
dürfte die von P. KEHR®) in Angriff genommene Bearbeitung einer kritischen Ausgabe
der Papsturkunden bis Innocenz III. (1198) auch zu einem monumentalen Abbildungs-
werk führen.‘) Zu berücksichtigen ist ferner die Faksimilesammlung aus den päpst-
lichen Registerbänden von 1198—1376.%) Für Privaturkunden besitzen wir außer
zahlreichen Beispielen in den allgemeinen Sammlungen den von O. PossE?) seinem
Werke beigegebenen Atlas.
Unter den Spezialsammlungen, die sich auf bestimmte Schriftarten oder Zeit-
perioden beschränken, sind besonders zu erwühnen die ,Exempla codicum" von
ZANGEMEISTER und WATTENBACH/) und die ,Schrifttafeln^ von WzssELy,) dann
die die westgotische Schrift behandelnden , Exempla scripturae Visigoticae" von
Ewarp und LogwE') und die zwei nur neuzeitliches Schriftmaterial berücksichtigenden
Sammlungen vom ôsterreichischen Kriegsarchiv'*) und von FrckER-WINCKELMANN."*)
Wenn man auch anerkennen muß, daß in Deutschland die paläographische Literatur
gerade in den letzten Jahren in bezug auf Tafelwerke wertvolle Bereicherung erfahren
hat und noch erfährt, sowie daß ihre planvolle Auswahl und systematische Anlage
sie für Studienzwecke besonders geeignet macht, ist es doch allgemein bekannt, daß
1) WıLHELM SchHum, Exempla codicum Amplonianorum Erfurtensium saec. IX—XV. 55 Ab-
bildungen auf 24 Blättern. Berlin, 1882.
2) RuDoLF THoMMEN, Schriftproben aus Basler Handschriften des 14.—16. Jahrhunderts.
Zweite verm. Aufl. Basel 1908. 27 8. in 4° und 25 Taf.
3) AuBer der schon erwähnten von IHM wären noch zu verzeichnen: Monumenta palaeo-
graphica Bohemiae et Moraviae, bearbeitet von GUsTAV FRIEDRICH, bis nun Heft 1 (1904); Monu-
menta Poloniae palaeographica, edid. SrAN. KRzyYzANOWSK1 (Krakau 1910); Deutsche Schrifttafeln
des IX.—XVI. Jahrh. der K. Hof- und Staatsbibliothek in München, hrg. von E. PErzET u. O.
GLANNING (1. Abt., 1. Heft, München 1910).
4) Kaiserurkunden in Abbildungen. Hrg. von H. v. SyBEL und TH. v. SICKEL. 11 Lief. mit
317 Urkunden auf 331 Tafeln. Von Pippin bis Maximilian. Berlin. Weidmann, 1880—1891.
5) Junius v. PrLuGk-HARTTUNG, Chartarum pontifieum Romanorum specimina selecta.
Stuttgart. 1885—1887.
6) Vgl. P. Keg, Über den Plan einer kritischen Ausgabe der Papsturkunden bis Innocenz III.,
in ,Nachrichten v. d. Kgl. Ges. der Wiss. zu Gottingen. Geschäftl. Mitt.“. Jg. 1896, S. 73, und
die fortlaufenden Berichte daselbst von 1896 angefangen. *
7) Ein dahingehender Wunsch wurde ausgesprochen in MIOG. XXIII, 306.
8) Specimina palaeographiea regestorum Romanorum pontificum ab Innocentio III. ad
Urbanum V. (1198—1376). Von H. DEN1FLE und GREGOR PALMIERT.Rom, 1888. 60 Lichtdrucktafeln.
9) O. Possz, Die Lehre von den Privaturkunden. Leipzig, 1887.
10) Exempla codicum latinorum litteris maiusculis scriptorum. Edid. CAROLUS ZANGEMEISTER
et GurarmousWATTENBACH. Heidelberg 1876. Mit einem Supplementheft 1879; zusammen 63 Tafeln.
11) Schrifttafeln zur #lteren lateinischen Paldographie. Von Dr. C. WzssELY. Zwanzig
Tafeln mit 50 Schriftbildern vom Beginn unserer Ära bis ins VI. Jahrh.; mit besonderer Berück-
sichtigung der Papyrusfragmente in der Sammlung Erzherzog Rainer. Leipzig 1898.
12) Exempla scripturae Visigoticae XL tabulis expressa. Edid. PAurLus Ewarp et GUSTAVUS
Loewe. Heidelberg 1883.
13) Unterrichtsbehelfe zur Handschriftenkunde. Handschriften aus dem 16., 17. und 18. Jahr-
‚hundert. Zusammengestellt von der Direktion des k. k. Kriegsarchivs. Wien 1889. 20 Blatt.
14) Jon. FrckER und Orro WiNCKELMANN, Handschriftenproben des XVI. Jahrhunderts nach
Straßburger Originalen. Band I (Tafel 1—46), Band II (Tafel 47—102). Straßburg 1902, 1905.
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