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wenn auch Silber und Blei ihre Stellen miteinander. ver-
tauschten, weil, nach dem an Metallen beobachteten
Spannungsgesetze, durch diese Verwechselung zwar die
einzelnen Spannungen, aber nicht ihre Summe geändert
würden.
2, Die Stärke des galvanischen Stromes bleibt dieselbe, wenn-
gleich ein Theil der Kette aus ihr entfernt und ein an-
derer prismatischer Leiter an dessen Stelle gesetzt wird,
nur müssen beide einerlei reduzirte Länge haben und die
Summe der Spannungen muss in beiden Fällen dieselbe
bleiben. Umgekehrt, wenn der Strom einer Kette durch
das Vertauschen eines Theils derselben mit einem fremden
prismatischen Leiter sich nicht ändert und man überzeugt
sein kann, dass die Summe der Spannungen dieselbe
geblieben ist, so sind die reduzirten Längen der beiden
miteinander vertauschten Leiter gleich gross.
Wenn man sich eine galvanische Kette immer aus gleich
vielen Theilen, von demselben Stoffe und in derselben
Ordnung gebildet, vorstellt, damit die einzelnen Span-
nungen als unveránderlich angesehen werden kónnen, so
wáüchst der Strom dieser Kette bei unveründerter Lànge
ihrer Theile in demselben Verhältnisse, in welchem die
Querschnitte aller ihrer Theile auf gleiche Weise zu-
nehmen, und bei unveründertem Querschnitte in dem-
selben Verhältnisse, in welchem die Länge aller ihrer
Theile gleichmässig abnimmt. Wenn die reduzirte Länge
eines Theils der Kette die der übrigen Theile bei weitem
übertrifft, so wird die Grösse des Stromes von den Dimen-
sionen dieses einen Theiles vorzugsweise abhängen und
das hier ausgesprochene Gesetz wird eine viel einfachere
Gestalt annehmen, wenn man bei der Vergleichung blos
auf diesen einen Theil Rücksicht nimmt.
Die in II 2 aufgestellte Folgerung bietet ein bequemes Mittel
zur Bestimmung des Leitungsvermógens verschiedener Kórper
dar. Denken wir uns nàmlich zwei prismatische Kórper, deren
Längen / und //, deren Querschnitte beziehlich ww und w‘ und
deren Leitungsvermógen x und x' sein mógen, und besitzen
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