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besteht, dass durch die fortdauernde Bewegung der Elektrizität
nirgends eine wahrnehmbare Aenderung in der elektrischen
Beschaffenheit der Körpertheile, durch welche der Strom geht,
hervorgebracht wird. Die Besonderheit dieses auch bei der
Bewegung der Wärme und des Lichtes häufig sich bildenden
Zustandes hat darin ihren Grund, dass jedes in dem Wirkungs-
kreise liegende Körpertheilchen in jedem Augenblicke von der
einen Seite her genau so viel von der bewegten Elektrizität in
sich aufnimmt, als es nach der andern Seite hin abgiebt und
darum selber immer gleich viel behält. Da nun kraft des ersten
Fundamentalsatzes der elektrische Uebergang unmittelbar nur
von dem einen Kórperelemente zum nüchsten stattfindet und
seiner Stárke nach, unter übrigens gleichen Umständen, durch
den elektrischen Unterschied der beiden Elemente bestimmt
wird, so muss offenbar an dem seiner ganzen Dicke nach
gleichfórmig angeregten, an allen Orten gleich beschaffenen, Ringe
jener Zustand durch eine stetige von der Erregungsstelle aus-
gehende, durch den ganzen Ring gleichförmig fortschreitende,
und zuletzt wieder in die Erregungsstelle zurückkehrende Aende-
rung des elektrischen Zustandes sich ankündigen, während an
der Erregungsstelle selbst ein plötzlicher, die Spannung aus-
machender, Sprung in der elektrischen Beschaffenheit, wie
vorausgesetzt worden ist, bleibend wahrgenommen wird. In
dieser einfachen Elektrizitátsvertheilung liegt der Schlüssel zu
den mannigfaltigsten Erscheinungen.
Die Art der Elektricitátsvertheilung in dem Ringe ist durch
die vorangegangene Betrachtung vóllig bestimmt worden, aber
die absolute Stärke der Elektrizität an den verschiedenen Stellen
des Ringes bleibt noch ungewiss. Man kann sich diese Eigen-
heit am besten dadurch versinnlichen, dass man sich den Ring,
ohne seine Natur zu ändern, an der Erregungsstelle geöffnet
und in eine gerade Linie ausgestreckt denkt und die Stärke
der Elektrizität an jeder Stelle durch die Länge einer da errich-
teten senkrechten Linie, Ordinate, versinnlicht, wobei die nach
oben gerichteten einen positiv elektrischen, die nach unten
gestellten aber einen negativ elektrischen Zustand der Stelle
bezeichnen mögen. Die Linie AB (Fig. 1) stelle sonach den in