Full text: Die Galvanische Kette

11 — 
haben, als die Linie FG, wo man unter dem Ausdrucke »Gefälle « 
die Differenz solcher Ordinaten zu verstehen hat, die zu zwei 
um die Längeneinheit von einander entfernten Stellen gehôren. 
Es ergiebt sich aus dieser Betrachtung folgende Regel: Die 
Gefälle der Linien FG und HJ müssen sich in den aus einerlei 
Stoff gebildeten Theilen AB und BC zu einander verhalten, wie 
die Querschnitte dieser Theile in umgekehrter Ordnung. Dadurch 
nun wird die Figur FGHJ völlig bestimmt. 
Wenn die Theile AB und BC des Ringes zwar einerlei 
Querschnitt besitzen, aber aus verschiedenem Stoffe bestehen, 
so wird der Elektrizitätsübergang jetzt nicht mehr bloss von 
der in jedem Theile von Element zu Element fortrückenden 
Elektrizitätsänderung, sondern zugleich auch von der besondern 
Natur eines jeden Stoffes abhängig sein. Diese lediglich durch 
die materielle Besonderheit der Kôrper bedingte Verschiedenheit 
in der Elektrizitätsverbreitung, sie mag in dem besondern Gefüge 
eines jeden Körpers, oder in irgend einem andern eigenthüm- 
lichen Verhalten der Körper zur Elektrizität ihren Grund haben, 
begründet eine Unterscheidung in dem elektrischen Leitungs- 
vermögen der verschiedenen Körper, und vorliegender Fall selbst 
kann über die wirkliche Existenz eines solchen Unterschiedes 
Auskunft und zu seiner näheren Bestimmung Anlass geben, 
In der That, da der aus den beiden Theilen AB und BC zu- 
sammengesetzte Ring von dem homogenen sich nur dadurch 
unterscheidet, dass beide Theile aus zweierlei Stoff gebildet 
sind, so wird eine Verschiedenheit in dem Gefälle der beiden 
Linien FG und HJ eine Verschiedenheit in dem Leitungsver- 
mögen der beiden Stoffe zu erkennen geben, und die eine zur 
Bestimmung der andern dienen können. Auf solche Weise 
gelangt man zu folgendem die Stelle einer Definition vertretenden 
Satze: In einem aus 2 Theilen AB und BC von gleichem Quer- 
schnitte und verschiedenem Stoffe gebildeten Ringe verhalten sich 
die Gefälle der Linien FG und HJ wie die zu beiden Theilen 
gehörigen Leitungsvermögen in umgekehrter Ordnung. Hat man 
die Leitungsfähigkeiten der verschiedenen Stoffe einmal aufge- 
funden, so können diese in jedem vorkommenden Falle zur 
Bestimmung der Gefälle der Linien FG und HJ gebraucht wer-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.