SCHILLING & KRAMER — SUHL.
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Horizontale Bohr-, Dreh- und
Fräsmaschine.
Diese Maschine ist von äusserst kräftiger Konstruktion und mit
vielen guten und bewährten Neuerungen versehen. Ihre Verwendbarkeit
ist deshalb eine ungemein mannigfaltige, und sie eignet sich sowohl für
Motorenfabriken zum Ausbohren der Cylinder, Abdrehen oder Abfräsen
der Flanschen, Ausbohren der Lager, Drehen und Abfräsen der Pleuel-
stangen etc., als auch für andere Werkstätten zur Verrichtung der ver-
schiedenartigsten Dreh- und Bohrarbeit und schwererer Fräsarbeiten.
Die Maschine hat doppeltes und dreifaches leicht einrückbares Räder-
vorgelege, welches bei jeder Höhenlage der Spindel in genauem Eingriff
bleibt. Es ist dadurch und durch ein Deckenvorgelege für 2 Geschwindig-
keiten erreicht, dass man die Umdrehungszahl der Arbeitsspindel von 1—50
verändern kann. Zur Umsteuerung für Rechts- und Linksgang dient ein
bequemes Schaltwerk mit IIandhebel, welches im Spindelkasten liegt. Die
sehr starke Arbeitsspindel aus Stahl lásst sich zugleich mit der Reitstock-
pinole in der Hóhe verstellen, und zwar ist zu diesem Zweck eine Welle
im Bett angeordnet, welche vermittels conischer Ráder die Bewegung auf
die beiden Schraubenspindeln des Spindelkastens und diejenige des Reit-
stockes überträgt. Die Handkurbel für die Drehung dieser Welle liegt am
Ende des Bettes, doch kann die Verstellung auch mittels Handrads ge-
schehen, welches sich auf dem Reitstock befindet. Ferner aber ist im
Reitstock noch eine Vorrichtung vorhanden, durch welche man mit Hülfe
von Schnecke und Schneckenrad die Höhe der Pinole ganz genau und
scharf einstellen kann. Der Reitstock, dessen Pinole lang und gut geführt
ist, wird mit Schrauben auf dem Bett festgestellt und lässt sich mit Hülfe
von Zahnrad und Zahnstange leicht verschieben. Der Antrieb des Supports
erfolgt für Bohren, Fräsen und glattes Drehen durch Riemen und genutete
Welle, für Gewindeschneiden ist eine Leitspindel vorhanden, welche
durch die dazu nötigen Wechselräder in Bewegung gesetzt wird. Es wird
dadurch die Leitspindel sehr geschont, sodass sie für genaue Arbeiten ver-
wendet werden kann. Zur Ausrückung des Supports beim Längsdrehen
an jeder Stelle ist eine Ausrückstange angebracht, welche auf eine Kupp-
lung einwirkt und den Support still setzt. Ausserdem ist der Support mit
selbstthätiger Planbewegung ausgestattet, die gleichfalls durch eine sinnreiche
Einrichtung an jeder Stelle selbstthätig ausrückbar ist. Besondere Sorgfalt
ist der Ausbildung der Arbeitsmechanismen des Supports zugewendet. Leit-
spindel und genutete Welle sind ganz unabhängig von einander und können
beide zugleich in Umdrehung versetzt werden. Der Längsgang des Supports
ist leicht mittels Reibungskupplung einzurücken, die Leitspindelmutter ist
geteilt und durch Handgriff zu schliessen. Doch ist es unmöglich, die Be-