)-6
^d
SCHUCHARDT & SCHÜTTE, BERLIN C, SPANDAUERSTRASSE 59-61,
Universal-Werkzeug - Schleifmaschine
für Fräsen, Reibahlen u.s. w.
Diese Maschine dient zum Schleifen von cylindrischen und conischen, sowohl gerade- als auch spiral-
genutheten Reibahlen, Metallkreissigen, sowie Frisen aller Art, wie Walzen-, Stirn-, Plan-, Spiral-, Kron- und
Profilfräsen, sowohl mit gefristen als auch mit hinterdrehten Zühnen. Zwischen den Spitzen lassen sich Gegen-
stánde bis 8 Zoll Durchmesser einspannen, jedoch kónnen auch gewóhnliche Nuthenfrásen, solche mit eingesetzten
Zühnen und Metallkreisságen bis r4 Zoll Durchmesser geschliffen werden, wenn man sie in der in Figur 20 der
beigegebenen Tafel veranschaulichten Weise aufspannt.
Die Maschine eignet sich ferner zum Schleifen von Flächen an den verschiedenartigsten kleinen Werkzeug-
und Maschinentheilen, zu deren bequemer Einspannung der auf Seite 1359 unter b aufgeführte und weiter unten
abgebildete Schraubstock dient. Beziiglich des Schleifens von Profil- und Räderfräsen über 8 Zoll Durchmesser
verweisen wir auf die unter c aufgeführten Theile,
Der Tisch, auf dem alle Arbeiten vorgenommen werden, ruht auf einem Schlitten, der durch Zahnstangen-
getriebe und einen, je nach Standort oder Wunsch stellbaren, Handhebel hin und her gehende Bewegung erhilt.
Für bestimmte Schleiflängen sind verstellbare Anschläge vorhanden. Der Tisch lässt sich auf dem Schlitten in der
waagerechten Ebene ganz herumdrehen und für conische Arbeiten in beliebigem Winkel bis 90° zur
Schlittenführung einstellen. Behufs schneller Verstellung des Tisches gegen die Schmirgelscheibe wird der Halter,
der den Schlitten trägt, auf einem starken Schafte verschoben, während für die feine Einstellung beim Schleifen
eine Schraubenspindel benutzt wird. Die senkrechte Verstellung des Schlittens wird durch ein Zahnstangengetriebe
bewirkt. Auf dem Tische sind Aufspantükopf und Spitzenhalter verschiebbar angeordnet; der Aufspannkopf
ist sowohl waagerecht wie senkrecht drehbar, sodass die Aufspannspindel jede beliebige Stellung im Raume
einnehmen kann. Jede Versteliung von Tisch und Aufspannkopf wird durch Gradtheilung angezeigt.
Die Zahnauflage, auf die sich der zu schleifende Zahn stützt, wird bei geradegenutheten Reibahlen
und Früsen auf dem Tische oder am Aufspannkopfe befestigt. Die Einstellung ist leicht zu bewerkstelligen, da
sie für alle Durchmesser von Reibahlen und Fräsen central ist. Bei spiralgenutheten Reibahlen und Fräsen
wird die Zahnauflage am Spindelkasten angebracht, siehe Figur 2 und 3 der Tafel. Die Zahnauflage ist federnd
und wirkt wie die Klinke eines Sperrrades, wodurch der Uebergang zum niüchsten Zahne schnell und sicher erfolgt.
Die wichtigste Eigenschaft der Maschine besteht darin, dass der Tisch rund um die graduirte Sáule
geführt und auf jeder beliebigen Stelle festgestellt werden kann, wodurch sich u. A. folgende Vortheile ergeben:
Das Arbeitstück lässt sich in der zum schnellen Schleifen günstigsten Weise mit den Schmirgel-
Scheiben in Berührung bringen, ohne es zu erhitzen.
An einer 3seitigen Scheibenfrise lassen sich dic Stirnzihne mit der geraden Scheibe auf
der rechten Seite, und die Zähne einer Seitenfliche mit dem Schmirgelcylinder auf der linken Seite
der Maschine schleifen, ohne die Früse vom Dorn zu nehmen oder die Zahnauflage umzustellen.
Mit dem 3 Zoll grossen Schmirgelcylinder werden die Seitenzähne der Winkel- und Scheiben-
fräsen genau geradlinig und freischneidend hinterschliffen und. dabei verháltnissmássig starke Schneid-
kanten erzielt. Dieser Vorzug leuchtet Jedem ein, der bisher gezwungen war, für diesen Zweck eine
sehr kleine Scheibe anzuwenden, die eine hohle Fliche mit verhaültnissmássig schwacher Schneidkante
hervorbrachte.
Fräsen von geringem Durchmesser oder kleinem Winkel können geschliffen werden, ohne
dass diese oder Dorn und Spitzen mit dem Spindelkasten oder Riemen in Berührung gerathen, siehe
Fig. 12 der Tafel.
Die gehärtete und geschliffene Spindel läuft links in cylindrischer, rechts in conischer Bronzebuchse und
ist axial nachstellbar. Die Lager sind mit Staubkappen versehen. Zur Erreichung möglichst ruhigen Ganges ist
zum Antriebe der Spindel ein dünner, geschmeidiger, nahtloser Riemen, am besten aus Rohhaut, zu empfehlen,
den man durch senkrecnte Verstellung des Spindelkastens auf der Süule leicht nachspannen kann.