110 À. Johanning: Die Organisation des Betriebes.
Von diesem Gesichtspunkt ausgehend teilt man vielfach die
Werkzeugmaschinen bzw. mechanischen Arbeiter in verschiedene
Klassen, z. B. Klasse 1, 2, 8, 4, 5, und stellt für jede Klasse den Zu-
schlag wie vorbesprochen fest, wobei man diejenigen Maschinen, deren
Ergebnisse bei der Kostenaufstellung annühernd gleich sind, in eine
Klasse bringt.
Wie eingangs bereits angedeutet, ist die Nachkalkulation das
einzig wahre Spiegelbild der Fabrikation und verdient als solches die
allseitig grofte Beachtung; die Nachkalkulation muf deshalb, wenn
die. mit derselben verknüpfte Arbeit nicht zum grofen Teil unnütz
aufgewendet sein und einer der wesentlichen Vorteile der Nach-
kalkulation nieht unbenutzt verloren gehen soll, dem Betriebsbureau,
dem Konstruktionsbureau und dem kaufmünnischen Bureau, Abteilung
» Offerlenwesen und Verkauf“, zum genauen Studium zugestellt werden,
damit der Betriebsingenieur über die Herstellungskosten der Fabrikation
orientiert wird, und, wo solehe zu hoch, mit dem betreffenden Meister
der einzelnen Werkstätten in Erwägung zieht, welche Vorkehrungen
für die Zukunft zu treffen sind, um die Selbstkosten, wo solche noch
zu hoch, zu reduzieren; die Nachkalkulation wird am besten und
unpartelisch klarlegen, ob die zu hohen Herstellungskosten durch zu
teure Materialien, durch zu hohe Löhne, durch unrationelle Fabrikations-
einrichtungen oder etwa durch zu kostspielige Konstruktionen, welche
die Verwendung teurer Materialien oder hoher Löhne oder beides
unvermeidlich machen, bedingt sind.
Der Konstrukteur wird durch das Studium der Nachkalkulation
und durch den Vergleich derselben mit seiner Vorkalkulation not-
gedrungenerweise darauf hingewiesen werden, nicht allein gut, sondern
auch gleichzeitig so zu konstruieren, daß seine Konstruktionen billige
Fabrikation zulassen; es soll hier durchaus nicht etwa dem Worte
„billig und schlecht“ das Wort geredet werden, der Konstrukteur
soll nur lernen, solide, gute Konstruktion mit der Möglichkeit billiger
Fabrikationsmethode zu vereinigen, da sonst das Werk, für welches
er tätig ist, nicht konkurrenzfähig bleiben wird, zumal in heutiger
Zeit, wo jeder danach strebt, die denkbar höchste Leistungsfähigkeit
zu erreichen. Derjenige Konstrukteur, welcher der Nachkalkulation
seiner Konstruktionen nicht die nötige Aufmerksamkeit zuwendet
bzw. zuzuwenden Gelegenheit erhält, wird niemals ein den An-
forderungen der heutigen Zeit gerecht werdender Konstrukteur werden
können.
Von nicht minder großer Bedeutung wird der Wert der Nach-
kalkulation für den Kaufmann: sein, dem die Aufgabe obliegt, das
Fabrikat im Wettkampf mit dem Konkurrenzfabrikat nicht nur auf
den Markt zu bringen, sondern den dabei unvermeidlichen Vertretern
noch eine angemessene Provision zu zahlen, die mindestens nicht ge-
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