154 A. Johanning: Die Organisation des Betriebes.
damit der nächste das fragliche Stück wieder empfangende Arbeiter
nicht weiß, wer das Stück zuletzt in Arbeit gehabt hat; auf diese
Weise wird jede persönliche Ranküne ausgeschlossen. Diese Art der
Kontrolle bietet überdies den großen Vorteil, daß Fehler im Guß
bzw. in der Bearbeitung schon während der Bearbeitung festgestellt
werden und nicht erst nach Fertigstellung, so daß auch die bis zur
Fertigstellung noch aufzuwendenden Löhne erspart werden.
Es versteht sich von selbst, daß der Betriebsingenieur mit der
Arbeiterschaft in der Regel nur durch die Meister verkehrt; der Be-
triebsingenieur bespricht die eingegangenen und auszuführenden Auf-
träge mit den Meistern in allen ihren Einzelheiten; hierbei ist es
Pflicht der Meister, sich darüber zu äußern, welche Vorrichtungen
bzw. Einrichtungen zu treffen sind, um die eingelaufenen Aufträge
auszuführen, und im Zusammenhang damit finden dann die erforder-
lichen Besprechungen mit dem Konstruktionsbureau bzw. dem Vor-
richtungsbau statt. .
Dieses harmonische, von richtigem Verständnis getragene Zusammen-
arbeiten zwischen Betriebsingenieuren, Meistern, Konstruktionsbureau
und Vorrichtungsbau ist von ausschlaggebender Bedeutung für den
Erfolg. Sehr wichtig ist dabei, daß die Meister ihre Erfahrungen
nicht etwa für sich behalten, vielmehr dieselben in den Dienst der
Sache stellen und dauernd darüber nachdenken, ob und in welcher
Weise es möglich wäre, noch billiger und rationeller zu fabrizieren.
Sind doch bekanntlich die Erfahrungen der Meister in dieser Beziehung
von allergrößtem Wert, naturgemäß viel wertvoller als die der Be-
triebsingenieure, denen die große praktische Erfahrung der Meister
nicht zur Seite stehen kann. Auch dem Urteil eines verständigen
Arbeiters soll man sich nicht verschließen; nichts rächt sich in einem
industriellen Unternehmen mehr als Überhebung.
2. Speditionsbureau.
Sowohl die in einem industriellen Werk eingehenden Post- oder
Bahnsendungen aller Art, als auch sümtliche ausgehenden Sendungen
gehen dureh das ,Speditionsbureau*.
Als Unterlagen für die ausgehenden Sendungen dienen einerseits
die dem , Speditionsbureau^ vom kaufmünnischen Bureau zugehenden
Speditionsscheine, Formular 5, sowie anderseits die demselben vom
Zeniralbetriebsbureau zugehenden Stücklisten (Kopie von Formular 6),
ev. auch die Speditionslaufzettel, Formular 8.
Die Speditionsscheine, Formular 5, werden am besten nach
Kommissionsnummern geordnet in einer Mappe gesammelt, so daß auf
diese Weise sich ganz von selbst ein Kommissionsbuch für das
Speditionsbureau ergibt.