Full text: Betrieb von Fabriken

  
9 Dr.F.W.R.Zimmermann: Die geschichtl. Entwick. u. d. volksw. Bedevt. d. Fabr. 
vortretenden, aber stets beachtenswerten Weise ein Kapital erfordert 
wird und dab danach bei der Wesentlichkeit dieses Erfordernisses die 
Fabrik immer als ein kapitalistisches Produktionsunternehmen 
erscheint. 
2. Begleiterscheinungen der Fabrik. 
Zum Teil auf jenen für die Fabrik charakteristischen Momenten, 
zum Teil aber auch auf anderen außerhalb liegenden und deshalb hier 
nicht näher zu erörternden Umständen beruhend, kommen dann aber 
bei der Fabrik noch verschiedene Begleiterscheinungen vor, 
die wir zwar zu den wesentlichen Merkmalen des Fabrikbegriffs nicht 
zählen können, cie aber doch speziell nach der Entwickelung der 
letzten Epochen so scharf vortreten, daß sie stellenweise auch wohl 
als den Fabrikbegriff mitbestimmend angenommen sind und daher 
schon. deshalb hier nicht übergangen werden dürfen. 
a) Arbeitsteilung und Maschinenverwendung. Das Zusammen- 
arbeiten einer größeren Arbeiterzahl an gemeinsamer Betriebsstätte muß 
schon an sich nach einer rationellen Betriebsweise auf eine weiter- 
gehende Durchführung der Arbeitsteilung und der Arbeits- 
zerlegung hinleiten und dieses wird in stetig verstärktem Maße 
geschehen, je mehr die Higenschaft der Fabrik als Großbetrieb und 
als kapitalistisches Produktionsunternehmen in den Vordergrund tritt. 
Die Verrichtung der Arbeit an einer eigenen und ausschließlich 
für diese bestimmten Stätte ermöglicht des ferneren in dem weit- 
gehendsten Maße die Verwendung der Maschine, denn da die 
Betriebsstätte stets besonders für die einzelne Unternehmung her- 
gerichtet werden muß, so liegt es ebenmäßig auf der Hand, daß man 
diese Stätte auch mit allen Fördernissen und Hilfsmitteln, welche für 
den Betrieb als solchen zur Anwendung kommen können, ausstattefi; 
die rationelle Betriebsweise muß es an sich schon verlangen, hierin 
bis zur äußersten Grenze zu gehen, und wird nur eine Beschränkung 
nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Mittel als zulässig gelten 
lassen können. Wo aber die Maschine, welche ihrem Wesen nach 
nicht nur wie das Werkzeug die menschliche Arbeit unterstützt, 
sondern sie geradezu ersetzt, zu einer unbeschränkten Verwendung 
kommen kann, läßt sich wiederum der Großbetrieb in vollendeter 
Weise und weiter Ausdehnung zur Entfaltung bringen und die gewinn- 
bringende Produktion auf das äußerste steigern, weil man ja gleicher- 
zeit dadurch sich alle die Fortschritte und Vorteile, welche die 
Weiterentwickelung der Wissenschaft und der Technik zeitigt, 
zunutze zu machen in der Lage ist. 
Zwischen den beiden letztberührten Momenten besteht aber zudem 
noch ein gewisser innerer Zusammenhang, eine unverkennbare 
Wechselwirkung; die Verwendung der Maschine, sofern sie in nennens-
	        
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