A. Johanning: Die Organisation des Betriebes.
gegeben ist, was naturgemäß zu VerdrieBlichkeiten und Differenzen
Anlaß gibt.
In Amerika ist man deshalb schon seit Jahren zur automatischen
Kontrolle übergegangen, vermittelst welcher die Kontrolle ohne Mit-
wirkung des Portiers oder Meisters mit Hilfe von Uhren ausgeübt
wird, so daß die vorerwähnten Übelstände vollständig vermieden werden.
Von den verschiedenen existierenden automatischen Kontroll-
apparaten ist in erster Linie der Registrierapparat „Rochester“*) zu
empfehlen, der infolge des dabei ohne weiteres anwendbaren „Karten-
systems“ allen anderen Kontrollapparaten gegenüber ganz bedeutende
Vorteile bietet.
Formular 58 zeigt eine „Rochester“-Zeitkontrollkarte, auf deren
Vorderseite jeder Arbeiter während einer siebentägigen Lohnperiode
selbst seine Ein- und Ausgangszeit vermittelst des Rochesterapparates
beim Kommen und Gehen abdrückt. Während bei anderen Kontroll-
apparatsystemen die registrierte Zeit mehr oder weniger täglich
übertragen werden muß, wird in den beim Rochesterapparat anwend-
baren Karten, siehe Formular, die Zeit für eine ganze Woche, für
14 Tage ev. 4 Wochen registriert, ohne daß eine Übertragung not-
wendig ist.
Der Rochester-Kontrollapparat bietet nieht nur den Vorteil einer
absolut sieheren Kontrolle, sondern einen weiteren ganz wesentlichen
Vorteil dadurch, daB diverse ohne den Kontrollapparat notwendiger-
weise zu führende Arbeitsbücher usw. forifallen, und dab die Lohn-
und Akkordverrechnung direkt auf der Rückseite der Rochesterkarte,
siehe Formular 58 (Rückseite), stattfinden und auf Grund solcher
sofort die Lohnauszahlung erfolgen kann.
Angesichts dieses ebenso sicheren wie einfachen, dureh das Rochester-
Kartensystem gewährleisteten kombinierten Zeitkontroll- und Lohn-
verrechnungsverfahrens hat der Rochesterapparat sich bereits in zahl-
reichen ersten deutschen industriellen Unternehmungen wie Siemens
& Halske, Berlin, Bergmann - Elektrizitätswerke, Berlin, Deutsche
Niles- Werkzeugmaschinenfabrik, Berlin -Oberschônweide, Leipziger
Schnellpressenfabrik, Leipzig u. a. m. eingeführt und sich überall als
äußerst praktisch erwiesen.
Die Handhabung des Rochesterapparates ist so außerordentlich
einfach, daß jeder Arbeiter — auch weibliche — schnell damit vertraut ist.
Fig. 1 zeigt den Rochesterapparat; an der mit A bezeichneten
Stelle befindet sich ein Hebel, welcher in einem mit vier Nuten ver-
sehenen Schlitz hin und her bewegt und in jeder dieser vier Nuten
1) Der Kontrollapparat ,, Rochester'* ist zu beziehen durch die International-
Time-Recording Co. m. b. H., Berlin W., Leipziger Strafe 31/32, die bereitwilligst
Auskunft erteilt und auf Grund ihrer Erfahrungen Vorschläge bezüglich zu ver-
wendender Karten macht.