178 A. Johanning: Die Organisation des Betriebes.
dadurch beseitigt, daß der Betriebsunternehmer, sowie seine Ober-
beamten an den Arbeiterausschußsitzungen teilnehmen. Der Möglich-
keit einer derartigen Agitation tritt außerdem die Anwesenheit der
Betriebsbeamten, sowie auch das Vorhandensein der unter den Ar-
beitern immerhin vertretenen verschiedenen politischen Parteien wirk-
sam entgegen.
Der Raum, in welchem der Arbeiterausschuß seine Sitzungen ab-
hält, sei in seiner Ausstattung der Würde und der Bedeutung der
Versammlung angepaßt; die Bilder der Hohenzollern-Kaiser an der
Wand; in Hufeisenform der grüne Tisch; um ihn herum die Stühle,
in der Mitte der Sessel für den Vorsitzenden mit Glocke und Stimm-
urne; einige etwas erhöht aufgestellte Bänke für die an den Sitzungen
des Arbeiterausschusses teilnehmenden Mitglieder der Arbeiterschaft
sowie für die etwa Vorgeladenen; keine überflüssige Dekoration; ein-
fach und würdig soll schon das Äußere des Sitzungszimmers dazu
beitragen, denen, die hier Recht sprechen, ebenso wie denen, die vor-
geladen sind und über die Recht gesprochen werden soll, den Ernst
der Situation nahe zu legen.
6. Verwaltung und Personalwesen.
Es ist in den letzten Jahren in Deutschland vielfach Brauch
geworden, in industriellen Werken die Verwaltung dreiteilig zu gestalten
und solche aus einem Juristen, einem Kaufmann und einem Ingenieur
zusammenzusetzen.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß dem Juristen unbedingt ein
weites Feld nutzbringender Tätigkeit im Rahmen größerer industrieller
Unternehmungen vorbehalten ist, doch hat dabei die Erfahrung in
zahlreichen Fällen bereits deutlich gelehrt, daß der dem Juristen ge-
bührende Platz in industriellen Unternehmungen der eines Ratgebers
und nicht der eines Leiters ist, da für die Tätigkeit des letzteren
dem Juristen die unbedingt notwendige kommerzielle und kommerziell
technische Erfahrung fehlt.
Es ist eine in der Organisation industrieller Unternehmungen
Beachtung verdienende Tatsache, daß in gut rentierenden Werken
fast immer ein Kaufmann an der Spitze steht, und es versteht sich
von selbst, daß der Kaufmann immer den ersten Platz einnehmen
wird, zumal wenn sich derselbe das erforderliche technische Verständnis
angeeignet hat. Die Hauptsache in der Industrie ist und bleibt doch
immer das „Verdienen“, und das ist und bleibt nun mal in erster
Linie Sache des Kaufmannes.
Der Ingenieur erzeugt das Fabrikat, er stellt das technisch fort-
schreitende Element dar, der Kaufmann ist der konservative, regu-
lierende und organisierende Teil; beide sind für den Erfolg unbedingt
nötig, und jeder muß den Wert des anderen anerkennen und zu
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