Full text: Betrieb von Fabriken

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II. Geschichtliche Entwickelung der Fabrik. 13 
in der Kammgarnspinnerei und Weberei, in der Flachs- und Leinen- 
industrie, in der Baumwollenweberei und Spinnerei, in der Kattun- 
industrie, in der sonstigen Textilindustrie, in der Holzindustrie, in 
der Brauerei, in der Zuckerfabrikation usw. 
Zweite Hälfte des Jahrhunderts. Allgemeine Entwickelung. 
Etwas nach Mitte des Jahrhunderts sind dann aber alle jene der 
Fabrikbildung fôrderlichen Momente bis zu einem gewissen Grade 
zur Vollwirkung gekommen. Der Verkehr hat bereits gegen früher 
einen ganz ungemeinen Aufschwung genommen und wenn dieser 
auch noch keineswegs abgeschlossen erscheint, so ist es doch jetzt 
schon möglich, mit der größten Sicherheit und Präzision auf die 
weitesten Strecken, sei es zu Lande, sei es zu Wasser, Gütermengen 
zu befördern, an welche früher überhaupt nicht gedacht werden 
konnte; dabei ist das Verkehrsnetz ein so weit verzweigtes, dab alle 
hauptsüchlicheren Orte leicht miteinander in Verbindung treten kónnen. 
Der wissenschaftlichen Errungenschaften, welche für die In- 
dustrie und das Gewerbe nutzbar zu machen, sind immer mehr ge- 
worden, und in gleicher Weise ist die Technik zu einer weitgehenden 
Vervollkommnung vorgeschritten. Gleichzeitig isb aber der Kapitalis- 
mus stetig weiter in den Vordergrund getreten und er durchdringt 
jetzt Industrie und Gewerbe derartig, daß dadurch allein schon ein 
ganz wesentlicher Aufschwung für letztere bedingt sein muß. Vermöge 
der daneben gleichfalls stärker sich äußernden Wirkung der übrigen 
Momente muß aber jener Aufschwung sich wiederum wesentlich in 
der Richtung einer lebhafteren Fabrikentfaltung bewegen, da 
nur hierdurch dem auftretenden wirtschaftlichen Gesamtbedürfnis in 
einem ausreichenden Maße Genüge geleistet werden kann. 
Und so sehen wir denn jetzt die Unternehmungsform der Fabrik 
sich eigentlich auf alle Industrie- und Gewerbszweige ausdehnen und 
in denselben immer fester Wurzel fassen. Wenn sich dieses auch bei 
dem einen Industriezweige stärker, bei dem anderen weniger stark 
äußern mag, so wird es sich doch nicht mehr lohnen, für den Fabrik- 
betrieb einzelne Industriezweige herauszuheben, da alle von dem- 
selben in weitergehendem Maße ergriffen sind. Der Fabrikbetrieb hat 
auf diese Weise einerseits das Handwerk und anderseits auch die 
Hausindustrie, wenngleich diese zunächst vielleicht weniger, auf den 
bisher von ihnen beherrschten Gebieten immer mehr zurückgedrängt 
und mußte dabei dann vermöge seiner ungleich größeren Leistungs- 
fähigkeit stets auch den weitaus wesentlicheren Teil der bezüglichen 
Produktion an sich ziehen. 
Damit gelangt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der 
Fabrikbetrieb überall in den einzelnen Industrien zu einer leitenden 
Stellung und zwar meist in einem solchen Grade, daß er nach und 
nach das allein Ausschlaggebende für die Produktion auf dem be- 
 
	        
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