74 À. Johanning: Die Organisation des Betriebes.
waltung oft recht bedeutender Kapitalien; es versteht sich von selbst, daß
die Sparsamkeit eines Magraluverwalters nicht in Geiz ausarten darf
Mit Vorteil werden als Magazinverwalter intelligente, technisch
routinierte Handwerker verwendet, die den Betrieb aus Erfahrung
kennen, demgemäß zu beurteilen vermögen, was zur Unterhaltung des
Beiriehos erforderlich ist und auch ein Urteil darüber haben, ob und
inwieweit gewisse Materialien für spezielle Zwecke erforderlich sind.
Ein guter Materialienverwalter soll gut honoriert werden, denn
er kann dem Werk viel niitzen und auch viel sparen. Um ihr aber
hierzu in den Stand zu setzen, muß derselbe auch eine gewisse Selb-
ständigkeit in seinem Wirkungskreise haben und jederzeit der Unter-
stützung seiner Chefs gewiß sein.
Der Magazinchef ub wührend der Bureaustunden des Magazins
immer am Plz sein; er muß es verstehen, den einzelnen ihm unter-
stellten Magezinarbeitern gewisse Abteilungen des Magazins zu über-
tragen, für welche Jetatere, auch verantwortlich sind; dies bedingt, daß
jeder Magazinarbeiter die eingehenden Materialien der ihm Anvertrauten
Abteilung auch selbst auszupacken und selbst in die dafür vorhandenen
Fächer, Küsten oder Schränke einzuräumen hat.
Für die Ausgabe von Materialien empfiehlt es sich, bestimmte
Zeiten, vormittags und nachmittags festzusetzen, damit einerseits die
Arbeiter der verschiedenen Werkstätten sich daran gewöhnen, die von
ihnen benötigten Materialien zu bestimmten Zeiten im Magazin ab-
zuholen, und anderseits den Magazinarbeitern auch die nötige Zeit
bleibt, die ihnen übergebenen Abteilungen des Magazins in der zur
Übersichtlichkeit unbedingt notwendigen Ordnung zu erhalten, was
nicht gut. möglich ist, wenn die Magazinarbeiter! zu jeder Tageszeit
zur Matorialansgalie bereit stehen müssen.
Außer der für Materialausgabe festgesetzten Zeit sollten nur in
ganz dringenden Fällen Materialien MEN werden; solche Aus-
nahme(älle sollten vom Meister auf den. Material-Ausgabescheinen
speziell bescheinigt werden, bzw. hierfür Material- Ausgnbescheino mit
besonderen Tarbenzeichen benutzt werden, so daß das Farbenzeichen
auf dem Material-Ausgabeschein sofort die Dringlichkeit erkennen läBt.
Es sollte Prinzip sein und unter allen Umständen daran fest-
gehalten werden, Materialien nur gegen Material-Ausgabescheine aus-
zugeben, da sonet die angestrebte und unbedingt notwendige Kontrolle
unmöglich erreicht werden kann.
Die Material-Ausgabescheine, gemäß Formular 17, werden den
Arbeitern der verschiedenen Werksiäiten durch ihre Meister bzw.
durch deren Werkstattschreiber zur Verfügung gestellt; benötigt ein
Arbeiter zur Ausführung der ihm übertragenen Arbeit irgendwelches
Material, so hat er sich von seinem Meister bzw. Werkstattschreiber
einen Material-Ausgabeschein, gemäß Formular 17, geben zu lassen,