I. Signalstellböcke (Taf. 1 u. 2).
Diese Stellvorrichtungen bilden die Grundform für die Entwicklung der Weichen-
und Signalstellwerke und werden auch heute noch für einfachste Bahnhofsverhältnisse
vielfach angewandt. Sie dienen zum Stellen von Signalen und können dabei durch
ihre Drahtzüge entfernte Weichen verriegeln, oder auch — falls sie neben einer Weiche
angeordnet werden — diese unmittelbar verschließen (vgl. Taf. 2).
Die Seilscheiben des Signalstellbocks nach Zchg. 6798v sind an einem im Erdboden
feststehenden L]- Eisen montiert und ihr Durchmesser ist so groß, daß für eine Signal-
stellung die Drehung der Rolle mittels des an ihr befestigten Stellhebels um annihernd
180° ausreicht. Die Aufschriften der an den Stellhebeln angeordneten Schilder geben
die Bewegungsrichtungen der Hebel beim Ziehen der einzelnen Signale an. Zum Fest-
halten der Seilrollen in ihrer Endstellung dient je ein durch sein Eigengewicht einfallender,
vor dem Signalstellen auszuhebender Einklinkhebel.
Die Ablenkrollen fiir die Signal-Drahtziige sind unterhalb der Seilrollen an dem
I_I- Eisengestell gelagert.
Der Signalstellbock nach Zchg. 6798k besteht ebenfalls aus einem im Erdboden
festen L ]- Eisen-Pfosten, an dem mittels eines angeschraubten Lagers die Seiltrommeln an-
geordnet sind. Diese Trommeln, die bei jeder Signalstellung eine ganze Umdrehung machen,
tragen zwischen Mitnehmerleisten Kurbeln, die in der Ruhelage senkrecht nach oben
stehen. Die Feststellung der Kurbeln in den Endlagen geschieht durch je einen Feder-
bolzen, der durch die Seiltrommel geht, und von seiner Feder in eine Bohrung des
Lagerbocks gedrückt wird. Zur Ausklinkung dieses Bolzens kónnen die Kurbeln, vor
dem Umstellen, um einen quer zur Trommelachse liegenden Zapfen etwas gedreht wer-
den. Über jeder Kurbel ist ein Schaltsegment gelagert, das durch einen Triebstock-
zapfen der Seiltrommel bewegt wird und einen Zeiger vor dem am Bock befestigten
Schilde dreht. Das Schild trágt die Bezeichnungen der durch Kurbeldrehung in der einen
oder anderen Pfeilrichtung zu ziehenden Signale.
Um Abhàngigkeiten zwischen beiden Signalkurbeln herzustellen, beispielsweise zum
Verhindern gleichzeitiger Fahrstellung beider Signalkurbeln für je eine oder beide Dreh-
richtungen, können unterhalb der Seilrolle Schalthebel an dem Gestell-L ]- Eisen ge-
lagert werden, die durch den auch zur Zeigerbewegung dienenden Triebstockzapfen
gedreht werden und entsprechende Ausschnitte für einen mittels Handgriff zu bewegen-
den Schieber besitzen.
Die Signaldrahtzüge, die mit Drahtseilen um die Trommeln geschlungen und darauf
befestigt sind, werden über untere Ablenkrollen geleitet, die durch Blechkasten abgedeckt
werden können. Die gezeichneten Fälle I big V8 stellen die verschiedenen Móglichkeiten
für den Abgang der Leitungen vom Stellbock dar.
Taf. 1 (links)
(Zchg. 6798 v)
Taf. 1 (rechts)
(Zchg. 6798k)