bindung steht und zwar mit dem einen direkt durch die nach oben gehende Lenker-
stange, mit dem anderen durch eine zweite Stange, weiche von der auf der Schub-
stangenantriebwelle sitzenden Doppelkurbel bewegt wird. Jede elektrische Einrichtung
enthält zwei Sperrklinken, die auf einen vom Fahrstraßenhebel bewegten, mit entsprechen-
den Aussparungen versehenen Verschlußsektor einwirken. Diese beiden Klinken lösen
sich in ihrer Wirksamkeit gegenseitig ab, und zwar bewirkt die eine den Verschluß
des Fahrstraßenhebels in Ruhestellung, die andere in gezogener Stellung, solange nicht
von der Freigabestelle aus auf elektrischem Wege die Erlaubnis zum Umlegen eines
Hebels gegeben worden ist. Bei diesem Vorgang wird die in Frage kommende Klinke
so gestützt, daß sie am Einfallen in die zugehörige Aussparung des Verschlufisektors.
gehindert ist und somit den Fahrstraßenhebel nicht mehr verschließen kann. Die Sperr-
werksfelder sind durch ein gemeinsames Gehäuse geschützt, dessen Vorderwand runde
Fenster enthält, hinter denen rote und weiße Scheiben sichtbar werden.
An der Freigabestelle ist das elektrische Stationsblockwerk aufgestellt, das aus
dem mechanischen Vorbereitungsapparat und den darüber befindlichen elektrischen
Freigabeblockfeldern besteht. Jede Kurbel des Vorbereitungsapparats kann für zwei
Fahrstraßen benutzt werden, während die Zahl der Blockfelder in der Regel wesentlich
geringer ist, als diejenige der Kurbeln, da für eine Gruppe sich ausschließender Fahr-
straßen nur ein gemeinsames Blockfeld erforderlich ist. Zu jedem Blockfeld gehört
eine Freigabetaste und eine Rücknahmetaste. Mit jener wird der Verschluß der Fahr-
straßenhebel in der Ruhestellung aufgehoben (Freigabe), mit dieser dagegen die Er-
laubnis zur Rückstellung der gezogenen Fahrstraßenhebel gegeben (Rücknahme). Die
in gemeinsamem Gehäuse angeordneten Freigabefelder besitzen Fenster, an denen durch
Rot- oder Weißblendung der Zustand der elektrischen Einrichtungen erkennbar ist. Als
Stromgeber dient ein Magnetinduktor, dessen Handkurbel seitlich aus dem Gehäuse
ragt. Die Kurbeln des Vorbereitungsapparats bewegen Abhàngigkeitsschubstangen, die
einerseits die Ausschlüsse der einzelnen Kurbeln unter einander bewirken, andererseits
die Verbindung zwischen Blockfeldern und Kurbeln vermitteln. Dabei werden die Lei-
tungen der einzelnen Sperrwerksfelder durch Kontaktvorrichtungen der Abhàángigkeits-
schubstangen an das zugehórige Blockfeld geschaltet.
Bei der auf Taf. 21 dargestellten elektrischen Blockung einer Station der Kgl.
Bayerischen Staatseisenbahnen enthält der Freigabeapparat auch die Abhängigkeiten
zugbesetzter Gleise, durch welche erreicht wird, daß die Einfahrt in ein Bahnhofsgleis,
in das vorher ein Zug eingefahren war, erst dann wieder gestattet werden kann, nach-
dem die Erlaubnis zur Ausfahrt aus diesem Gleis gegeben und wieder zurückgenommen
worden ist. Zu dem Ende werden von den Vorbereitungskurbeln noch schwingende
Schieber angetrieben, die vor den Abhängigkeitsschubstangen liegen und deren Anzahl
derjenigen der Zuggleise entspricht. Diese Schieber wirken mit federnden Sperrklinken
zusammen und bewegen außerdem die sogenannten Belegtschilder (vgl. Beschreibung zu
Taf. 17).
An elektrischen Leitungen sind bei der vorliegenden Blockung zwischen jedem
Sperrwerksfeld und der Station eine Leitung und außerdem zwischen jedem Stellwerk
und der Station noch zwei gemeinsame Rückleitungen erforderlich,
Der Arbeitsgang dieser elektrischen Blockung ist folgender: Zwecks Freigabe eines
in Ruhe verschlossenen Fahrstraßenhebels ist zunächst die betreffende Vorbereitungs-
kurbel nach der entsprechenden Richtung umzulegen, worauf die zugehörige Freigabe-
taste niedergedrückt und gleichzeitig die Induktorkurbel solange gedreht wird, als ein
am Aufsatz des Stationsblockwerks angebrachter Wechselstromwecker ertönt. Hierbei
verwandelt sich das in Ruhestellung rote Fenster des Freigabefelds in weiß und die
Vorbereitungskurbel ist in gezogener Stellung verschlossen, so daß sie vorläufig nicht