Taf. 79
(Zchg. 3993 y)
Taf. 80
(Zchg. 6152 v)
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Der abfahrbare Sperrschuh nach Taf. 79 hàlt die Fahrzeuge durch Bremsen einer
Achse an. Der Schuh verlifit beim Aufrollen eines Fahrzeugs sein Lager und gleitet
auf der Fahrschiene weiter; dabei kommt eine Festhaltung zur Wirkung, die das Be-
wegen des Sperrschuhantriebs solange verhindert, bis der Schuh wieder in seine
Führung eingesetzt ist.
In aufgelegter Stellung sitzt der Sperrschuh auf einem umklappbaren Schlitten,
dessen Lager an der Fahrschiene befestigt ist. Diese Stellung wird durch einen Feder-
bolzen gesichert, dessen Kopf in eine Vertiefung der Sohle des Sperrschuhs tritt. An
einem seitlichen Arm des Schlittens ist die Angriffstange gelenkig angehängt, die
mittels Gestánge- oder Drahtzugantriebs bewegt werden kann. Beim Aufrollen eines
Fahrzeugs wird der Schuh, unter Niederdrücken des senkrechten Federbolzens, aus der
Schlittenführung gezogen und führt sich beim Fortgleiten innen am Schienenkopf durch
eine Leiste seiner Sohle. Dabei hat der nach dem Abfahren hochgegangene Feder-
bolzen einem in dem Schlittenstück wagerecht geführten, ebenfalls mit einer Druckfeder
versehenen Stift ermóglicht, in eine Aussparung des an der Fahrschiene festen Lagers
einzutreten und hierdurch den Schlitten festzuhalten. Ein Umstellen der Vorrichtung
kann erst dann wieder erfolgen, wenn durch Einsetzen des abgefahrenen Schuhs die
beiden Federbolzen in ihre Grundstellung zurückgedrückt sind.
Der den Schuh bedienende Stellhebel wird mit dem Signalstellhebel des zu sichern-
den Gleises in Abhängigkeit gebracht.
XII. Sperr- und Fühlschienen (Tat. 80—82).
Die Sperr- und Fühlschienen haben den Zweck, das Umstellen fernbedienter
Weichen unter den Fahrzeugen zu verhüten. Dabei sind sie entweder zur Sicherung
einzelner Weichen mit diesen gekuppelt (Taf. 80 und 81), oder sie werden durch be-
sondere Drahtzüge bewegt (Taf. 82) und kónnen dann auch zur Sicherung ganzer Fahr-
strafen Verwendung finden.
Die Sperrschiene nach Taf. 80 ist unmittelbar vor der Weiche, außen neben der
Fahrschiene so gelagert, daß sie in wagerechter, die Oberkante der Schiene um etwa
20 mm überragender Ebene schwingt. Beim Umstellen sind also keine Gewichte zu
heben, sondern nur die Reibungswiderstànde zu überwinden, so dafs das Umlegen des
Weichenstellhebels durch die Sperrschiene nicht erschwert wird.
Auf den Schwellen ist ein Lagerflacheisen befestigt, dessen Lage zur Schiene durch
Klemmlaschen gesichert ist. Auf senkrechten Bolzen dieses Lagereisens sind in ent-
sprechenden Abständen Kurbeln drehbar angeordnet, die zur Führung der an ihrem
einen Ende mit dem Weichenschloß verbundenen schwingenden Flacheisenschiene dienen.
Der Antrieb dieser Schiene, deren Länge sich nach den vorkommenden Abständen der
Zugachsen richtet, erfolgt durch zwei mittels eines Lenkers verbundene Doppelhebel,
die ihrerseits von einer an die Hakenverbindungsstange angehängten Gelenkstange be-
wegt werden.
In der Grundstellung hat die Sperrschiene ihren größten Abstand von der Fahr-
schiene und kann hierbei von Rädern nicht getroffen werden. Beim Umstellen der
Weiche nähert sich die Sperrschiene mit abnehmender Geschwindigkeit dem Kopfe der