Full text: Der Lichtdruck an der Hand- und Schnellpresse sammt allen Nebenarbeiten

  
  
  
  
  
  
Tabelle I. 
  
  
Die normal gerich- 
Tempe- tete Druckfarbe !) 
ratur erweist sich dabei, 
als 
Verhalten 
der 
Druckplatte 
Die erzielten Abdrücke 
gestalten sich 
  
  
6 Grad R. Zu fest. 
Teigfarben erschei- 
nen verwendbar. 
Nimmt schwer Farbe 
an, trocknet bald aus, 
muss oft gefeuchtet 
werden. 
Tonarm, hart, wenig Ab- 
drücke in einem Gange?) 
erzielbar. 
  
15 Grad R. Gut, Teigfarben 
weniger gut. 
Nimmt Farbe gut an, 
sonst wie oben, 
Nach dem Feuchten bald 
voll und schwer, wenig Ab- 
drücke in einem Gange 
erzielbar. 
  
18 Grad R. Gut, Teigfarben 
auch gut. 
Nimmt Farbe gut an, 
hält sich lange feucht, 
Es darf kein hygroskop. 
Salz zur Feuchtung 
genommen werden. 
Gut, viele und gleich- 
mässige Abdrücke in einem 
Gange erzielbar. 
  
21 Grad R. "Wird dünn und 
schmierig, Teig- 
farben absolut nicht 
zu verwenden. 
Nimmt Farbe sehr leicht 
an, tont bald, wird 
trocken. 
Werden bald nach dem 
Feuchten tonig, wenig gute 
Abdrücke in einem Gange. 
  
  
91 Grad B. Wie vorher. 
  
  
  
Schicht wird bald ver- 
letzt, aufgerauht. Tont 
übers ganze Bild, die 
feine Zeichnung verliert 
bald. Platte rasch ab- 
gearbeitet. 
  
Stark tonig bald nach dem | 
Feuchten. Wenig gute Ab- | 
drücke von einer Platte er- | 
hältlich. Feine Tóne ver- | 
lieren sich ganz im allge- | 
meinen Ton. | 
Papi 
geleimtes | 
ere 
ungeleimtes 3) 
  
Vorläufige Abhilfe 
  
  
Hebt die aufgetragene Farbe 
an den kräftigen Partien 
nicht ab, minderwerthige 
Papiere rauhen an diesen 
Stellen auf. 
Zeigt obigen Fehler nur 
bei minderen Papieren. 
  
Rauht an den kräftig ge- 
zeichneten Stellen des Bil- 
Höhere Temperatur, mehr Feuchtig- 
keitsgrade. Farbe dünner machen. 
des auf, oder reisst sogar | Hygroskop. Salz in die Feuchtung 
ab. Klebt an den Weissen 
des Bildes. 
Zeigt obige angeführte 
Fehler weniger. 
geben. Aufstellen grosser offener 
Gefässe mit Wasser auf den ge- 
heizten Ofen. 
| — 
| 
Mehr Feuchtigkeitsgrade. Hygro- 
skop. Salz in die Feuchtung. Be- 
sprengen des Fussbodens mit 
Wasser. 
  
Verhält sich sehr gut, selbst 
minderwerthiges Kreide- 
papier gut druckfähig. 
Gut, weniger Abdrücke in 
einem Gange erzielbar, wie 
beim geleimten Papier, 
Platte trocknet früher. 
  
  
Mindere Papiere drucken 
sich schwer, neigen zum 
Aufrauhen. 
Klebt an den nicht belich- 
teten (weissen) Stellen. 
Festere Farbe. Ausdecken der 
weissen Stellen mit scharfer 
Feuchtung 2). 
  
  
Hat Neigung zum Kleben. 
Mindere Papiere reissen 
beim Durehgange in der 
Sehnellpresse ab. 
  
Klebt stark an der Platte, 
| reisst beim Durchgange in 
der Schnellpresse ab, oder 
rauht zum Mindesten stark 
auf. 
  
Wie vorher. Feuchtung in Eis 
stellen. Block mit Eis abkühlen. 
Papier partienweise übertrocknen. 
Lüften des Locales. 
1) Mit Firniss geriebene. 2) Ohne Zwischenmanipulationen. 3) Sehr gute Papierstoffe verhalten sich besser. 4) Gewöhnliche Feuchtung mit etwas Aetzkali. 
heinigen mit Terpentinól soll immer streng vermieden 
bleiben. 
Wird eine Lederwalze durch voraussichtlich längere 
Zeit, vielleicht einige Monate, ausser Verwendung gestellt, 
so muss das Leder mit Rindstalg (Unschlitt) eingefettet 
werden, um das Eintrocknen der Farbreste (die sogen. 
Lackbildung) und das Trocknen des Leders zu verhiiten. 
Sind aber durch Unachtsamkeit trockene Farbkrusten 
an der Walze entstanden, wie es bei rasch trocknenden 
Farben entstehen kann, so werden dieselben 
sich vermengt und die Farbe dünner, leichter macht, so 
kann der Lichtdrucker eine solche Walze nicht gleich 
verwenden, weil derselbe nicht die richtige Consistenz 
der Druckfarbe an der Walze erzielen kann. 
Es ist daher praktisch, neue Walzen durch eine 
kurze Zeit dem Steindrucker zum »Abarbeiten« zu über- 
lassen, oder wo dieses nicht durchführbar ist, muss die 
Walze durch einige Tage, von Zeit zu Zeit, von der ein- 
gewalzten Farbe befreit und mit frischer, ziemlich fester 
Farbe versehen werden, bis dieselbe richtig arbeitet; ein 
  
  
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