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a die vertieft in Holz eingelassene Glasplatte, d ein
eisernes Lineal, welehes dureh zwei Federn ec an die
Platte gedrückt wird, und so den darunter gelegten, zum
Abreiben bestimmten Abdruck einklemmt. An beiden
Seiten ist je ein Vorreiber bb angebracht, welche be-
weglich sind und das Lineal, beim Wechseln der Drucke,
von der Glasplatte entfernt halten. In manchen Ateliers
werden zu diesem Glünzen der Drucke eigene Glanzreib-
maschinen mit Bürsten angewendet.
Diese so geglänzten Abdrücke sind aber nicht hin-
länglich gegen Verletzen (Abscheuern) geschützt, beson-
ders wenn dieselben etwas Feuchtigkeit angezogen haben,
daher ist ein Aufziehen auf Carton ziemlich erschwert.
Aus dem Grunde wird diese Methode nur bei solchen
Abdrücken angewendet, welche unaufgezogen verwendet
werden; solche Abdrücke bleiben flachliegend.
Ein Aufdruck von Text mittels Buch- oder Steindruck
muss vor dem Glünzen erfolgen, da abgeriebene Drucke
eine Druckfarbe schlecht abheben.
2. Das Lackiren mit Schwimm- oder Wasserlack.
Der hierzu nöthige Lack kann selbst erzeugt werden,
indem man 40 g Borax, 100 g gebleichten Schellack (zer-
kleinert) in 500 ccm Wasser bei gewöhnlicher Temperatur
auflöst, was durch Erwärmen beschleunigt werden kann;
um den Lack klarer zu erhalten, kónnen 100 cem Spiritus
zugesetzt werden!) Nach dem Filtriren kann derselbe
verwendet werden.
Dieser Schwimmlack wird in vorzüglicher Qualität
und zu billigem Preise von J. Rottmanner in Römhild,
Thüringen, erzeugt und in den Handel gebracht.
Der Lack wird in eine flache Tasse filtrirt und die
Abdrücke an der Oberfläche der Flüssigkeit 1—2 Minuten
1) Recepte und Tabellen für Photographie und Reproduetions-
technik, Dr. J. M. Eder, 1892.