176 Negativer und positiver Druck auf einer Form vereinigt.
welche nicht negativ drucken sollen, mit Asphaltlösung gedeckt.
Jetzt wird mit verdünnter Essigsäure entsäuert, abgewaschen, ge-
trocknet und die betreffenden Teile mit einer in Terpentin gelösten
Tusche bestrichen und getrocknet. Die ganze Fläche wird dann mit
Terpentin und Wasser gereinigt, mit der Walze Farbe aufgetragen,
gummiert, wieder ausgewaschen, mit einer dünnen Asphaltschicht
überzogen, diese getrocknet und mit Federweiß abgewischt. Mit
einem kleinen Stück Bimsstein werden alle hochgeätzten Teile,
welche negativ drucken sollen, leicht überschliffen, so daß dieselben
weiß im Asphaltgrunde stehen, und dann wird geätzt. Nach Gustav
Langenstein in Krefeld (2, 1898 Nr. 37 S. 1179 mit 2 Abbild.;
39, 1898 S. 129; 110, 1899 S. 591). — 3) Der geätzte Umdruck
auf den Stein wird abgewaschen, getrocknet, diejenigen Stellen,
welche positiv bleiben sollen, werden mit Asphalt gedeckt, diejenigen
welche negativ werden sollen, müssen farbfrei sein und werden leicht
geützt. An die von der ersten Átzung hochstehende Zeichnung wird
eine gewóhnliche Druckfarbe in der Art aufgetragen, daB man eine
mit dieser Farbe bedeckte Metallplatte unter sanftem Druck anpreft.
Jetzt wird der Stein entsáuert, lithographische Tusche aufgegossen,
wodurch die ganze Fläche, mit Ausnahme der mit Asphalt gedeckten
Stellen, zur Farbeannahme geeignet wird. Nach dem D.R.P.
Nr. 49235. Vgl. ,, Viktoriadruck* (135, 1898 8. 183; 45, 1906
S. 258; 81, 1898 8.49). — 4) Die geützte Zeichnung oder der
Umdruck wird nach 2 bis 3 Stunden mit Terpentin und Wasser
ausgewaschen und ein zweiter Umdruck gemacht oder eine Zeichnung
mit chinesischer Tusche oder gefárbter Gummilósung ausgeführt.
Nach dem Trocknen wird der ganze Stein mit einer Lósung von
20 g gelbem Schellack in 250 g Alkohol übergossen, getrocknet und
mit Terpentin der unter dieser Lackschicht liegende zweite Umdruck
ausgewaschen oder die Gummizeichnung mit Wasser entfernt, wobei
in beiden Fallen auch der über solchen Stellen befindliche Lack
entfernt wird. Beim jetzt folgenden Farbeauftragen nimmt der Lack
und auch die Stellen des ersten Umdruckes Farbe an; jetzt wird über
die Fläche eine Chromat-Kólnerleimschicht aufgetragen, belichtet
und mit Terpentin ausgewaschen. Die Farbe des ersten Umdruckes
unter der Leimschicht und diejenige des Planiums unter der
Schellackschicht lóst sich und erscheint der erste Umdruck, soweit
er nicht von der Schellackschicht gedeckt ist, ausgewaschen klar.
Jetzt wird geátzt und aufgetragen, dann nachgeitzt und der Stein
zuerst mit Terpentin, dann mit Alkohol ausgewaschen. Nach
G. Fritz in Wien (vgl. 735, 1898 S. 187; 110, 1899 S. 63 mit
3 Abbild.; 2. 1898 S. 1045 mit 2 Abbild.; 101, 1901 S. 175).