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Abschnitt II. Selbstkostenberechnung.
1. Material.
Die meisten Fabrikanten betrachten die Schmiede und auch
Gießerei (einschl. Modellschreinerei) als selbständige Fabrikations-
zweige. Wir verstehen deshalb unter Materialkosten die Selbst-
kosten der rohen Gußteile, Schmiedestücke und Armaturen. Die
von Spezialfabriken bezogenen Teile stellen sich niedriger im
Preise, da diese Fabriken durch Ausbildung nur einiger
Fabrikationszweige billiger liefern können. (Vgl. Abschn. IV.)
Bei den meisten Armaturen und solchen Fabrikaten, für
die durch besondere Abmachungen Mindestpreise bestehen oder
sich Marktpreise herausgebildet haben, wird man nur geringe
Preisunterschiede finden.
Einige Schwankungen in Materialpreisen aus den Jahren 1910
und I9II seien hier angeführt. (Vgl. Anh., Submissionsergebnisse.)
Preis für
Unterschied
in %
Mittelpreis-
in M.
ragen an
Stabeisen, Bandeisen .. .
Eisenbleche . . ES
Rundstahl für Kolbenstangen
Schmiedeeiserne Gasröhren .
a Muffenrohre .
Gußeiserne Röhren LS
Anbohr- und Sperrhähne . .
Gußteile.
Roststäbe: ; 0.
Kolbenringzylinderguß . . . .
Kastenguß ..... ..
Graugußteile für Maschinen
Stahlgußrollen .. ..
Maßgebend sind nicht die Preisunterschiede während be-
stimmter Zeiten, wie sie durch Schwanken der Rohmaterialien
entstehen können, sondern die bei Angeboten zur selben Zeit auf-
tretenden Verschiedenheiten. Deshalb konnte von der genauen
Zeitangabe hier abgesehen werden. Wir sehen in den Material-
kosten Unterschiede bis zu 100%, hauptsächlich bei Stahl- und
Gußteilen, während bei Walzwerksfabrikaten kaum Unterschiede
über 15 % vorkommen.
Da man, wie schon erwähnt, die Gießerei und Schmiede als
selbständige Fabrikationszweige betrachtet, muß in die Kalku-
lationsrechnung der Preis des gegossenen bzw. geschmiedeten
Stückes einschließlich eines Zuschlages für Fracht, Rollgeld und
den durch Lagerung entstehenden Zinsverlust eingesetzt werden.
Diese Zuschläge schwanken zwischen 6 und 15 % je nach Gewicht
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