Die Handkamera.
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Hilfe der Entfernungsskala. In der Stellung „Unendlich“ schnappt der
Objektivträger beim Herausziehen selbsttätig ein. Zum Apparat gehören
hölzerne Doppelkassetten, es läßt sich aber auch eine Filmpack-Kassette
verwenden.
19. Die Handkamera.
Für Momentaufnahmen im Freien, die ohne lange Vorbereitung ge-
macht werden sollen, kommt nur eine Handkamera in Frage. Solche Appa-
rate müssen bequem, leicht, klein und mit allen. Einrichtungen ausgestattet
sein, die zur raschen Bereitschaft notwendig sind und Momentaufnahmen
aus freier Hand ohne weiteres gestatten. Anderseits sollen sie auch auf
einem kleinen Stativ befestigt werden kónnen und zu Zeitaufnahmen geeignet
sein. Die Handkamera gehórt zur Ausrüstung eines jeden Photographen,
der für Aufnahmen innerhalb und außerhalb des Hauses gewappnet sein
will, und sie ist darum das Werkzeug und der treue ‘Begleiter des Liebhaber-
photographen. Es erhöht ihren Wert, daß man gelungene Aufnahmen
jederzeit mit ‚einfachen, praktischen und billigen Vorrichtungen leicht und
in technisch vollkommener Weise verg rößern kann, ferner daß solche
Bilder in der Wirkung hinter einer Originalaufnahme in großem Format
nicht zurückstehen und sie bezüglich der Tiefenzeichnung sogar übertreffen.
Die Größe der Handkamera wird durch ihren besonderen Zweck und
durch persönliche Rücksichten bestimmt. Wenn das Bild noch ansehnlich
sein und unmittelbar wirken soll, erscheint das Format 9x12 cm am
geeignetsten und ist auch tatsáchlich stark verbreitet. Ein Bild in dieser
Größe wirkt schon für sich, während die Kamera an geringen Abmessungen
gehalten werden kann. Auch das Postkartenformat 10X15 cm wird
noch gern angewendet und bringt im Verhältnis zum Gewinn an Bild-
gróBe nicht viel mehr Umständlichkeiten mit sich. Das Seitenverhältnis ist
aber weniger günstig und bei Hochaufnahmen erscheint das Bild fast immer
zu schmal.
Wenn mehr Wert auf große Bequemlichkeit als auf BildgróDe gelegt
wird, verdienen die Kleinkameras im Format von 6,5x9 herab bis
4,5 x 6em den Vorzug. Sie entsprechen am besten den Forderungen an eine
wirkliche Taschenkamera. Ihr kurzbrennweitiges Objektiv liefert
wegen seiner groben Tiefenschärfe schon bei voller Öffnung ein in allen
Teilen sehr scharfes Bild, das allerdings erst durch nachträgliche Vergröße-
rung zur vollen Geltung kommt. Man spart aber bei Kleinkameras viel an
Aufnahmematerial und hat sie immer zur Hand und schußbereit, weshalb
sie sich. heute besonderer Beliebtheit erfreuen. | .
Handapparate für die PlattengróBe 13 x 18 cm sind schon auBergewóhn-
lich und zum Mitführen etwas unbequem, liefern aber Bilder, die an sich
sehr natürlich wirken. Solche Formate kónnen für Illustrationsphotographen
und Berichterstatter erwünscht sein, denen die Zeit oder Gelegenheit zum
Vergrößern kleiner Aufnahmen fehlt.
Jede Handkamera erfordert ein lichtstarkes Objektiv, damit
man àuch bei weniger gutem Licht noch durchbelichtete Momentaufnahmen
erhalten kann. Überdies bedingt die erwünschte groBe Tiefenschárfe eine