Full text: Photographisches Praktikum

174 
Sucher. 
verhältnismäßig kurze Brennweite, mit der auch ein raumgreifender Bild- 
winkel verbunden ist. Man wählt daher die Brennweite wenigstens 
gleich der Plattenlänge und höchstens gleich der Plattendiagonale. Das 
ergibt bei einem Apparat im 9x 12 em-Format 12—15cm Brennweite. Ge- 
wöhnlich wird der Mittelweg eingeschlagen und die Brennweite mit 13,5 cm 
gewählt. Wer besonderen Wert auf größere räumliche Ausdehnung und 
Tiefenschärfe des Bildes legt, wird bei 12 cm Brennweite besser daran sein, 
weil eine solche von ı5 cm bei vollem Objektiv die erwünschte große 
Tiefenschärfe oft schon vermissen läßt. 
Von den bestehenden Objektiven eignen sich ihrer unerreichten Lei- 
stungsfähigkeit wegen die Anastigmate bei weitem am besten, während 
Aplanate, Periskope und Landschaftslinsen höchtens wegen des geringeren 
Anschaffungspreises in Frage kommen kónnen. Weiteres über die Wahl 
des Objektivs siehe Kap. 14. 
Mit dem Objektiv soll ein guter, geráuschlos arbeitender Moment- 
verschluf verbunden sein, dessen Geschwindigkeit in weiten Grenzen 
regulierbar ist und der auch beliebig lange Zeitaufnahmen gestattet. Man 
wáhlt gewóhnlich einen Zentral- BlendenverschlubD, dessen Ge- 
schwindigkeit sich bis auf etwa 1/39 Sekunde, wie beim Compur-VerschluB, 
verkürzen laßt. Der dicht vor der Platte angebrachte und abrollende 
Vorhang-SchlitzverschluB mit Belichtungszeiten bis etwa !/4000 
Sekunde wird nur bei Handkameras fiir allerschnellste Momentauf- 
nahmen (z. B. von Rennen) vorgezogen, nimmt aber viel Raum ein und 
vergrößert daher den Umfang der Handkamera. 
Über die verschiedenen bei Handkameras üblichen Momentverschlüsse 
siehe Kap. 22. 
Die Mattscheibe der Handkamera ist gewöhnlich mit einer Licht- 
schutzkappe bedeckt, um das Bild im Freien leichter überblicken und 
scharf einstellen zu können. Weil es aber oft an Zeit dazu fehlt, muß das 
Bild auch automatisch einstellbar sein. Das geschieht in rascher Weise 
durch Verschieben des Objektivträgers mittels Zahntrieb längs einer Di- 
stanzskala, die auf Meter berechnet ist. Die Entfernung bis zum 
nächsten scharf einzustellenden Gegenstand wird in Metern geschàtzt oder 
abgeschritten. Beim Abschreiten rechnet man einen Schritt rund 3/4 m. Bei 
Handkameras mit festem Auszug geschieht die Naheinstellung mittels 
Schneckengangfassung des Objektivs. 
Ein wichtiges und notwendiges Hilfsmittel zur raschen Bereitschaft 
der Handkamera ist der Bildsucher, meist nur Sucher genannt. Er 
dient zur Orientierung des Apparates kurz vor und wahrend der Aufnahme 
und erleichtert das Auffinden des besten Standpunktes und Bildausschnittes. 
Man beobachtet mit dem Sucher das aufzunehmende Objekt und bringt 
dadurch die Kamera in eine solche Lage, daß das Bild in gewünschter Aus- 
dehnung auf der Platte erscheint, der Hauptgegenstand auf den ihm zuge- 
dachten Raum im Bilde fällt und das Bild gerade steht. Ein guter Sucher 
soll das Bild klar, genügend. groß, deutlich, seitenrichtig 
und ziemlich genau im Umfang des Mattscheibenbildes zeigen. Die 
einzige Handkamera, die keines besonderen Suchers bedarf, ist die Spie- 
gelkamera; bei diesem Typus läßt sich das vom Objektiv entworfene Bild 
bis u 
beobz 
? 
mete! 
I 
einen 
einer 
Teile 
bracl 
trenn 
Ano 
man 
und 
Mitt: 
such 
sche 
tivs, 
dun. 
dani 
den 
alle 
aus: 
ersc 
Tro 
und 
(Te 
stet 
sic 
mit 
mit 
wa 
me 
Al 
S1
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.