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bis unmittelbar zu dem Augenblick der Belichtung auf der Mattscheibe
beobachten.
Man unterscheidet Rahmensuc her (Ikono-
meter oder Diopter) und Linsensuc her.
Der Rahmensucher (Abb. 1 18), besteht aus
einem Rähmchen mit oder ohne Fadenkreuz und
einem Visierkorn und wird entweder auf dem hinteren
Teile der Kamera oberhalb der Mattscheibe ange-
bracht, oder aber, es werden Korn und Rähmchen ge-
trennt auf Vorder- und Hinterteil befestigt. Letztere
. ^- Abb. 118. Rahmensucher
Anordnung verdient den Vorzug. Zum Gebrauch halt (Tkonometer).
man die Kamera dicht ans Auge und zielt über Korn
und Schnittpunkt des Fadenkreuzes auf denjenigen Gegenstand, der in die
Mitte des Bildes kommen soll. Bei einem richtig‘ gebauten Rahmen-
sucher sieht man den Naturausschnitt genau im Umfang wie auf der Matt-
scheibe. Der Rahmen hat die PlattengrôBe und ist oberhalb des Objek-
tivs, das Visierkorn oberhalb der Kassette angebracht (siehe die Abbil-
dungen der Handkameras). Beim Verschieben des Objektivteiles macht
dann der Rahmen die Bewegung mit und zeigt stets jenen Bildausschnitt,
den man auf der Mattscheibe sieht.
Bei den Rahmensuchern blickt man unmittelbar in die Natur und sieht
alle Gegenstände in wahrer Größe; man kann aber nicht den ganzen Natur-
ausschnitt auf einmal übersehen. Rascher erfaßt das Auge ein flächenhaft
erscheinendes und verkleinertes Bild, wie es der Linsensucher liefert.
Trotzdem erfüllt ein guter Rahmensucher seinen Zweck sehr vollkommen
und ist von besonderem Wert bei Verwendung verschiedener Objektive
(Teleobjektive ausgenommen), weil er bei jeder Brennweite bzw. Bildweite
stets den richtigen Bildausschnitt zeigt.
Bei Linsensuchern ist zwischen Aufsicht- und Durch-
sichtsuchern zu unterscheiden. Man kann sie auch einteilen in solche
mit reellem, d. h. wirklichem Bilde, das aufgefangen werden kann, und solche
mit virtuellem Bilde, das das Auge nur beim Blicken durch eine Konkavlinse
wahrnimmt. Die Aufsichtsuc her spiegeln das von einer kleinen Sam-
mellinse entworfene reelle Bild durch einen unter 45 Grad geneigten Spiegel
nach oben, auf eine kleine horizontale Mattscheibe
oder direkt ins Auge; die Kamera muB daher
zum Beobachten des Sucherbildes und bei der Auf-
nahme in Brusthôhe oder noch etwas tiefer
gehalten werden. Die Durchsichtsucher
hingegen zeigen in einiger Entfernung von der
Konkavlinse ein aufrecht stehendes, verkleinertes
Bild der davorliegenden Gegenstände, und es ist
notwendig, die Kamera ebenso wie beim Rahmen-
sucher in Augenhôhe zu halten.
Abb. 119. Newtonsucher. Von den Linsen-Durchsichtsuchern
ist am bekanntesten der gewöhnliche Newton-
sucher, siehe Abb. 119. Er besteht aus einer viereckig geformten Zer-
streuungslinse mit eingeritztem Linienkreuz und davorstehendem Visierkorn.