Full text: Photographisches Praktikum

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Stilleben — Sportaufnahmen. 
20l1 
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gleichend wirken kann. Bei sehr langer Belichtung gegen grell beleuchtete 
Fenster ist die Gefahr vorhanden, daß vom Kamerabalg zerstreutes Licht 
auf die Platte reflektiert wird und diese verschleiert; dem beugt man durch 
einen Vorbau vor, der nur den für das Bild erforderlichen Strahlengang 
freigibt. Allzu tiefe Schatten bei Tageslichtaufnahmen gegen das Fenster 
können durch Aufstellen von weißen, zweckmäßig angeordneten Reflektoren 
(Tüchern) oder durch Abbrennen von etwas Blitzlicht in nächster Nähe 
des Apparates aufgehellt werden; sinnwidrige Schlagschatten sind auf diese 
Weise zu vermeiden. Sonnenstrahlen, die durch Fenster einfallen, 
wirken malerisch und belebend; sie treten durch Staub oder künstlich 
erzeugten Rauch am deutlichsten in Erscheinung. 
Das Entwickeln von Innenaufnahmen soll stets auf ein weiches 
Negativ hinzielen (verdünnter frischer Rapid-Entwickler oder Standentwick- 
lung), weil es unzweckmäßig wäre, die meist starken Gegensätze von Licht 
und Schatten noch zu erhöhen. 
Zu hart und kontrastreich ausgefallene Negative lassen sich durch 
Flächenretusche verbessern, indem man die Glasseite mit Mattlack überzieht 
und den Lack an den Stellen wegschabt, die tiefer kopieren sollen. Oder 
man übermalt auf der. Schichtseite die zu glasigen Stellen mit einer 
dünnen Lösung von Neu-Coccin (Agfa). -. 
Beim Stilleben ist als das wichtigste die Komposition des Bildes, 
die Linienführung und Beleuchtung zu bezeichnen. Hierbei hat die künst- 
lerische Betätigung vollkommen freies Spiel. Man wähle nur einzelne Ge- 
genstände von einfacher und gefälliger Form, z. B. Gläser, Vasen, Blumen, 
Früchte und kleine Kunstgegenstände und versuche, sie durch geschickte, 
zwanglose Anordnung zu einem reizvollen Ganzen zu vereinigen und dabei 
einen Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Ein Überladen mit allen mög- 
lichen Dingen schädigt die Wirkung; lieber weniger, aber geschmackvoll. 
Dann sorge man für eine plastische, ruhige Beleuchtung, stelle die hellsten 
Gegenstände mehr gegen die Mitte und lenke die Aufmerksamkeit durch 
die Licht- und Linienführung auf den das Hauptmotiv bildenden Gegen- 
stand, dem alle anderen im Tonwert untergeordnet sein müssen. Er soll 
sich vom Hintergrund und Untergrund gut abheben. Für das Gleich- 
gewicht im Bilde hat eine richtige Verteilung der Lichter zu sorgen. 
Das Stilleben verträgt besser als jedes andere Motiv eine gleichmäßige 
Unschärfe, z. B. durch Benutzung einer Weichzeichner-Linse, die 
mit ihrer leuchtenden Überstrahlung feine Reize in das Bild bringt. Die 
Verwendung von farbenempfindlichen Platten, wenn nötig mit Gelbfilter, 
ist als selbstverstáàndlich vorausgesetzt; beim Vorkommen von Glanzlichtern 
müssen sie auch lichthoffrei sein. 
30. Sportaufnahmen im Freien. 
Kein Zweig der modernen Lichtbildnerei ist durch die Errungenschaften 
auf dem Gebiete der Optik, der Empfindlichkeitssteigerung der photo- 
graphischen Schicht und des Handkamerawesens so stark gefördert worden 
wie die Sportphotographie. Amateur, Sportsmann und Photoreporter
	        
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