Full text: Photographisches Praktikum

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Gelbfilter. 
Destilliertes Wasser . . . 500 ccm 
Alkohol. . . . . . . . . . . 2850 ccm 
Pinachromviolettlósung 1: 1000 Alk. 7 ccm 
Pinachromlósung 1:1000 . . . . 7 ccm. 
Die Platten werden in dieser Lósung 3 bis 4 Minuten gebadet. Die 
Sensibilisierung erstreckt sich über alle Spektralbezirke und läßt nur im 
Blaugrün etwas nach. 
Seitdem es gelungen ist, in der Emulsion gefárbte panchromatische 
Schichten von hóchster Farbenempfindlichkeit und Haltbarkeit fabrikmáDig 
herzustellen, hat die Bademethode an Wert verloren. 
38. Verwendung und Herstellung von Gelbfiltern. 
Wir haben gesehen, daß farbenempfindliche Platten in der Wiedergabe 
der Helligkeitsunterschiede der Farben den gewöhnlichen Platten weit 
überlegen sind. Sie eignen sich besonders zur Aufnahme von grünem und 
gelbem Laubwerk im Frühling und Herbst, von sonnigen Landschaften 
mit blauer Ferne, von Schnee- und Gletscherlandschaften, von weißen Wol- 
ken auf blauem Himmel, von bunten Kostümen, Uniformen und Blumen- 
stücken, sowie .in der Porträtphotographie zur besseren Wiedergabe des 
Fleischtones bei gleichzeitiger Unterdrückung. der Hautunreinheiten, dann 
zur Reproduktion von Gemälden und farbigen Bildern. Bei Porträts ist 
damit der große Vorteil verbunden, daß beispielsweise die Sommersprossen 
gar nicht oder nicht so übertrieben deutlich wiedergegeben werden wie bei 
der mangelnden Farbenempfindlichkeit gewöhnlicher Platten; die Auf- 
nahmen erfordern daher bedeutend weniger Gesichtsretusche. 
Die ausgleichende Wirkung farbenempfindlicher Platten macht sich um 
so mehr geltend, je weniger Blau und Violett im Objekt vorkommt, weil 
diese allen anderen Farben in der Wirkung vorauseilen. Für die gelben, 
grünen und roten Strahlen muß daher die Belichtungszeit verlängert 
werden, und um dabei ein Überbelichten der blauen und blauvioletten 
Bildteile zu verhindern, hält man diese Strahlen zurück. Zur möglichst 
richtigen. Wiedergabe aller Tonwerte ist daher eine Dämpfung der 
blauvioletten Strahlen erforderlich, was am zweckmäßigsten durch 
ein Gelbfilter geschieht. Die gleiche Aufgabe hat auch wie im 
vorangehenden Kapitel erörtert wurde, der Zusatz eines gelben Schirm- 
farbstoffes zur Emulsion bei den hochorthochromatischen Platten des Han- 
dels. Solche Platten, deren Allgemeinempfindlichkeit infolge der Schirm- 
wirkung naturgemäß etwas herabgedrückt wird und mit steigender Menge 
des zugesetzten gelben  Farbstoffes abnimmt, werden oft mit der 
Bemerkung angepriesen, daß sie auch ohne Gelbscheibe die Tonwerte 
vollkommen richtig wiederzugeben vermögen. Das trifft jedoch nur teil- 
weise zu, weil die verhältnismäßig schwache Anfärbung der Gelatine nur 
die blauen und violetten Strahlen zu dämpfen vermag, während alle übrigen 
Farbstrahlen noch kräftig auf die Platte wirken. Besonders gilt dies bei 
knapper Belichtung, wo das Licht nicht in die Tiefe dringen, und daher 
die dàmpfende Wirkung der Gelbfärbung nur wenig in Erscheinung treten 
kann. Wenn Blau in dem von unserem Auge empfundenen Helligkeitswert
	        
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