Full text: Photographisches Praktikum

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Das Lackieren der Negative. 
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gießt den Lack aus der ziemlich tief gehaltenen Flasche in reichlicher 
Menge auf die Mitte der Platte. Sie wird nun ein klein wenig nach allen 
Seiten geneigt, so daß sich der Lack ganz langsam bis in die Ecken verteilt. 
Dann là&t man den Lack von der rechten vorderen Ecke in die Flasche 
zurückflieBen, stellt dabei die Platte senkrecht und bewegt sie pendelartig 
in ihrer Ebene, damit die Lackschicht nicht streifig wird. Nach dem Er- 
starren des Lackes, das innerhalb kurzer Frist eintritt, wird die Platte mit 
der Ablaufecke nach unten zum Trocknen gestellt. 
Ein guter Negativ-Kaltlack làbt sich nach folgender Vor- 
schrift (Valenta) bereiten: 
Sandarak . . . . . 
Benzol (Steinkohlenbenzin) . 
Azeton . . . . . . . 
Alkohol (stárkster) . 
Die Lösung wird filtriert und dann gut verschlossen. 
Sehr gute Eigenschaften besitzt der käufliche Zaponlack. Man 
kann ihn bereiten aus: 
Amylazetat (Essigsäure-Amyläther) 
Benzol . . . . . 
Azeton . . . . . . . 
Kollodiumwolle . . 
Sollte die Mischung nach dem Ansetzen trübe sein, So läßt man sie 
einige Tage zum Zwecke des Abklärens ruhig stehen. 
Zaponlack bildet eine harte Schicht und wird nie matt oder rissig, 
wie dies bei manchen alkoholischen Harzlacken bisweilen vorkommt. Etwas 
lästig ist der intensive, an sich aber nicht unangenehme Geruch des 
Lackes. Ein Erwärmen der Platte vor dem Aufgießen des Zaponlackes 
ist unnötig. 
Das Lackieren von Diapositiven ist im allgemeinen entbehrlich, 
bei Fensterbildern aber zum Schutze gegen Feuchtigkeit angezeigt. 
Zum Zwecke der Flächenretusche, also z. B. um Zeichnung in den 
Hintergrund zu bringen, oder zur besseren Zerstreuung des Lichtes, wird die 
Rückseite (Glasseite) der Platte mit Mattlack überzogen. Ein solcher 
läßt sich nach folgender Vorschrift (Lainer) herstellen: 
Schwefeläther . . . 
Sandarak, pulv. . . 
Dammarharz  . .. 
Benzol (Steinkohlenbenzin) 
Alkohol . . . 
125 ccm 
10 g 
38 
50 ccm 
5 bis ro Tropfen. 
Das Benzol (nicht zu verwechseln mit dem gewóhnlichen Petroleum- 
benzin!) wird erst zugesetzt, bis alles andere gelóst ist. Der Zusatz von 
Alkohol bewirkt ein sehr feines Korn der matten Schicht. Vollständig 
wasserfreier Äther liefert keine matte Schicht, man setzt daher, wenn. nötig, 
v2 ccm Wasser zu. Das Auftragen des dünnflüssigen Mattlackes erfordert
	        
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