Full text: Photographisches Praktikum

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Die Technik des Kopierens. 
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papieren läßt sich der Charakter der Kopie durch die Art der Belichtung 
und Entwicklung in mäßigem Grade verändern. Weniger abhängig vom 
Negativ ist man beim Gummidruck, weil die Tonabstufung des Bildes 
nach Wunsch gestaltet werden kann. Den größten Spielraum beim 
Herstellen des Positivs gewährt der Öldruck und der Bromöldruck, 
weil sie Tonwertveränderungen des Bildes in weiten Grenzen, dann das 
Unterdrücken oder Hervorheben von Einzelheiten gestatten, weshalb diese 
beiden Verfahren gern von solchen Lichtbildnern verwendet werden, die 
mit künstlerischem Verständnis arbeiten und eine persönliche 
Note in ihre Bilder legen wollen. 
Die Silberauskopierpapiere werden mit. glänzender, glatter, matter, 
halbmatter oder rauher Oberfläche, auf weißem oder gelblichem Papier in 
den Handel gebracht und je nach der beabsichtigten Bildwirkung ver- 
wendet. Für kleine Bilder mit zarten Details wählt man glänzende und 
glatte Papiere, wenn die Feinheit der Zeichnung erhalten bleiben soll; zur 
Erhöhung der Bildwirkung eignen sich matte, tiefmatte, rauhe und körnige 
Papiere. Je größer das Bild, desto gröber kann die Struktur der Papier- 
oberfläche sein; dadurch wird einerseits die übertriebene Schärfe gemildert, 
anderseits die Eintönigkeit großer leerer Flächen vermieden. 
‚Einen unbestreitbaren Einfluß auf die Bildwirkung übt der Farbton 
des Bildes aus. Der gute Geschmack findet keinen Gefallen mehr an dem 
bläulichen „Photographieton“ älterer Zeiten. Mit Recht bevorzugt man rein 
neutralgraue bis schwarze Töne oder die verschiedenen Abstufungen von 
reinem Braun bis Rötel, die sich schon beim Entwickeln oder durch Ton- 
bäder leicht erzielen lassen und die der Gummidruck, Pigmentdruck und 
Bromöldruck freiwillig hergeben. Für Bilder, bei denen durch die Färbung 
eine gewisse Stimmung zum Ausdruck gebracht werden soll, muß ein 
passender Lokalton gewählt werden, der sich besonders leicht durch die 
zuletzt erwähnten Verfahren erreichen läßt. 
57. Die Technik des Kopierens. 
Um das Negativ beim Kopieren in feste Berührung mit dem licht- 
empfindlichen Papier zu bringen, braucht man einen. Kopierrahmen, 
dessen Deckel durch Federn gegen die Platte gedrückt wird (Abb. 298 
bis 301). Eine elastische Zwischenlage mildert den Druck, verteilt ihn 
gleichmäßig und bewirkt eine innige Berührung zwischen der Schicht des 
Negativs und der des Kopierpapiers. 
Besonderes Augenmerk richte man auf die Zwischenlage, die als 
PreBbausch dient und zweckmáBig aus einer Lage von glattem, dickem 
Lóschpapier oder aus Filztuch besteht. Der PreDbausch soll nur so stark 
sein, daB der Kopierrahmen sich ohne Kraftanstrengung schlieBen läßt, 
weil man sonst das Glasnegativ der Gefahr des Bruches aussetzt. Ein zu 
dünner PreBbausch ist ebenfalls unzweckmáfig, weil er das Kopierpapier 
nicht fest genug ans Negativ drückt. Das Papier liegt dann entweder nicht 
ganz glatt am Negativ und kopiert stellenweise unscharf oder es verschiebt 
sich leicht beim Anfassen, wenn der Kopierrahmen zur Kontrolle des 
Bildes geöffnet werden muß. Man erhält dann beim Weiterkopieren dop- 
pelte Konturen. 
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