Full text: Photographisches Praktikum

Entwicklungspapiere. 
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i) Rote Flecke kommen vom Anfassen der trockenen Schichtseite mit 
feuchten, schweißigen oder fetten Fingern; gelbe und braune Flecke von 
unreinen Fingern (Entwickler, Fixiernatron, Nikotin). 
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Hl. Kunstlichtpapiere (Entwicklungspapiere). 
63. Das Bromsilberpapier. 
Allgemeines. 
Von auferordentlicher Bedeutung für den ganzen Umfang der Photo- 
graphie ist das Bromsilberpapier geworden, weil es sich infolge seiner hohen 
Empfindlichkeit zum. Kopieren und für VergrôBerungen bei künstlichem 
Licht eignet. Die Herstellung von Bromsilberdrucken ist vom Tageslicht 
vollkommen unabhängig, erfordert auch bei gutem künstlichen Lichte nur 
sehr kurze Belichtungen und bedeutet daher eine grobe Zeitersparnis. In 
kürzester Zeit können bei Benutzung von künstlichem Licht große Auflagen 
von Bromsilberdrucken hergestellt werden, und es ist daher begreiflich, daß 
die photographische Industrie von dieser Eigenschaft des Papiers aus- 
giebigen Gebrauch macht. Besonders zur schnellen Massenherstellung von 
Ansichtskarten und zur bildlichen Verbreitung aktueller Ereignisse sind 
Bromsilberbilder vorzüglich geeignet, ebenso aber auch wegen ihres 
schwarzen Tones zur Wiedergabe von Bleistift- und Kreidezeichnungen, von 
Schriften und Manuskripten. Bromsilberpapiere erfordern überdies keine 
kostspieligen Tonbáder und sind auch haltbarer als die Auskopierpapiere, 
weil sie kein überschüssiges Silbernitrat enthalten. Es kommt noch hinzu, 
daB sich bei keinem anderen Silberkopierverfahren der Charakter des 
Bildes in so weiten Grenzen verändern läßt wie bei Entwicklungspapieren. 
Gleich den Trockenplatten ist das Papier mit einer Schicht von Brom- 
silber-Gelatine-Emulsion überzogen, die aber eine etwas geringere Emp- 
findlichkeit besitzt und dünner gegossen ist. Das Rohpapier wird vorher 
mit einer Barytschicht versehen, nämlich mit einer Mischung von Barium- 
sulfat und Gelatine, damit die Emulsion vom Papierfilz getrennt ist und in 
diesen nicht einsinken kann. Man erkennt die Schichtseite des Papiers an 
der Neigung, sich ein wenig nach innen zu krümmen; überdies fühlt sie sich 
zwischen angefeuchteten Fingerspitzen etwas klebrig an, so daB man im 
Zweifelsfalle an einer Ecke des Blattes leicht die Schichtseite feststellen 
kann. 
Die Bromsilberpapiere werden mit verschiedener Empfindlichkeit und 
auch mit verschiedener Gradation, d.h. hart und weich arbeitend, her- 
gestellt. Für direkte VergróDerungen verwendet man Papiersorten hoher 
Empfindlichkeit und weicher Gradation. Für Kontaktdrucke im Kopier- 
rahmen eignen sich besser weniger empfindliche Bromsilberpapiere. Man 
erhält dadurch leichter Bilder mit größerer Brillanz, d. h. mit tieferen 
Schatten und reineren Lichtern, weil sich solche Papiere dem Charakter des 
Negativs besser anpassen lassen. 
Der Gebrauch von Bromsilberpapier fordert die Benutzung einer 
Dunkelkammer. Es genügt aber schon, je nach der Empfindlichkeit 
50?
	        
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