Full text: Photographisches Praktikum

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Das Bromsilberpapier. 
Das Entwickeln von Bromsilberpapieren bei hellrotem Licht geschieht 
in ganz ähnlicher Weise wie bei Negativen. Hierzu eignet sich mit Aus- 
nahme von Pyrogallol, das die Papierfaser anfärbt, jeder organische Ent- 
wickler in gleicher Zusammensetzung und Stärke wie für Negative oder 
nur in mäßiger Verdünnung, wodurch meist eine bessere Abstufung der 
Töne erreicht wird. Besonders geeignet sind von langsamen Entwicklern 
Glyzin, von rascher arbeitenden die käufliche Rodinallösung, 
und von Rapidentwicklern die bewährte Kombination Metol-Hydro- 
chinon. Letzterer kann in Verbindung mit Soda als weich arbeitender 
Universal-Entwickler für alle Kunstlichtpapiere empfohlen wer- 
den. Eine sehr gute Vorschrift lautet: 
Lösung A: Wasser, destill. oder abgekocht . 
Metol . 2.222 22 220 
Hydrochinon . . . . . . . 
Natriumsulfit, krist. . . 
Wasser, destill. oder abgekocht . 
Soda, krist  . . . s 
Bromkalium . . . . 
2. Das Entwickeln, Fixieren und Wässern. 
1000 ccm 
100 g 
2 g. 
Zum Gebrauch werden gleiche Teile von A und B gemischt. Dieser 
Entwickler erzeugt bei den meisten Papieren einen rein schwarzen 
Ton und ist sehr ausgiebig und haltbar, daher wiederholt zu verwenden. 
Stárkerer Zusatz von Bromkali ist zu vermeiden, weil dieses auf den Ton 
des Bildes ungünstig wirkt. Wegen Braunentwicklung siehe Kap. 64. 
Bezüglich Durchführung der Entwicklung sei, zunächst wegen der 
schwierigen Kontrolle empfohlen, nicht mehrere Bilder gleichzeitig zu 
entwickeln, sondern ein Blatt nach dem andern. Man gießt eine reichliche 
Menge von Entwicklerlösung in die Schale und schiebt das belichtete 
Bromsilberpapier, Schichtseite aufwärts, bei gedämpftem hellroten Dunkel- 
kammerlicht in den Entwickler, den man durch Neigen der Schale auf 
einer Seite gesammelt hat. Durch eine rasche Bewegung der Schale in ent- 
gegengesetzter Richtung wird die Schichtseite in ihrer ganzen Ausdehnung 
von der Lösung schnell und gleichmäßig überschwemmt. Weiterhin erhält 
man die Schale in dauernder Bewegung. Die Entwicklerlösung kann auch 
auf das am Boden der Schale liegende Blatt in einem Zug gegossen werden. 
Das Hervortreten des Bildes geschieht viel rascher, als bei Platten, und 
die Entwicklung soll in ı bis längstens 2 Minuten beendet ein, 
wonach die Belichtung einzurichten ist. Es wäre nicht zweckmäßig, länger 
zu entwickeln, weil die reinen Weißen des Papiers darunter leiden. Aus 
diesem Grunde soll auch die Temperatur des Entwicklers 20? C nicht 
übersteigen. Sobald das Papier von der Lósung ganz bedeckt ist, kann die 
Entwicklung bei etwas hellerem oder orangegelbem Dunkelkammerlicht 
fortgesetzt und beendet werden. 
Kleinere Blätter schiebt man in der geschilderten Weise trocken in den 
Entwickler. Bei größeren Formaten ist es zweckmäßiger, das Blatt erst 
kurz in eine Schale mit Wasser zulegen, weil der Entwickler von der durch- 
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