Full text: Photographisches Praktikum

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Gaslichtpapiere. 
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Das Verstärken und Abschwäc hen von Entwicklungsdrucken 
ist im allgemeinen nicht üblich, auch nicht lohnend und empfehlenswert, 
weil leicht eine ungünstige Veränderung des Bildtones und der Tonwerte 
stattfinden kann, und auch mit einer Anfärbung des Papiers gerechnet 
werden muß. Es ist weit vorteilhafter, das Entwicklungspapier 
dem Negativanzupassen und ein kontrastreiches Negativ auf einem 
weich arbeitenden, ein flaues Negativ aber auf einem hart arbeitenden 
Papier zu drucken. Siehe die Abbildungen 312 und 313. 
Will man dennoch einen zu dunkel geratenen Druckabschwächen, 
so kann der Farmersche Blutlaugensalz-Abschwächer in 5—6facher Ver- 
dünnung versucht werden. Zum Verstärken bleicht man die gut 
gewässerten Bilder m einer Lósung von 100 ccm Wasser, 1! g Chromsàure 
und o,5 g Bromkalium. Dann wird gewássert und zurückentwickelt in einer 
Lósung von 100 ccm Wasser, 5 8 krist. Natriumsulfit, o,5 g Amidol und 
1 g wasserfreie Soda. 
Der grauschwarze Ton von Bromsilberbildern läBt sich durch Um- 
wandlung des Bromsilbers in Braun, Rôtel, Blau oder Grün überführen. 
Siehe Kap. 65. 
64. Gaslicht-Papiere (Chlorbromsilber-Papiere). 
Das im vorigen Kapitel beschriebene, sehr empfindliche Bromsilber- 
papier ist zur Herstellung von Vergrößerungen unentbehrlich und wegen 
seiner langen, weichen Tonabstufung auch für Kontaktdrucke nach kon- 
trastreichen Negativen durchaus geeignet, dagegen vermag CS mit seinem 
kaltschwarzen Tone nicht, die Auskopierpapiere zu ersetzen. Diesem Um- 
stande verdanken die Gaslichtpapiere ihre Entstehung, die den Vorteil 
bieten, daB man durch Kopieren bei künstlichem Licht und nachtrag- 
liche Entwicklung Kontaktdrucke im Ton und Charakter von Zello- 
idin- und anderen Auskopier-Pap ieren erhalten kann. Dies be- 
deutet eine große Zeitersparnis, und man macht sich dabei von den Launen 
des Tageslichtes und von den kostspieligen Gold- und Platintonbädern 
vollständig frei. 
Als Ersatz für Auskopier-Papiere verwendete man in älterer Zeit, 
um Bilder in warmen Tônen zu erhalten, reines Chlors ilber-Gela- 
tinepapier für Entwicklung (also ohne Überschub von Silbernitrat). Die 
Zusammensetzung einer solchen Chlorsilberemulsion enthált das Kap. SI. 
Dieses Papier ist bedeutend weniger empfindlich als Bromsilberpapier und 
erfordert bei Lampenlicht eine Belichtung von mehreren Minuten. Je nach 
der Wahl und Verdünnung des Entwicklers und je nach der Belichtungs- 
dauer erhält man damit Bilder in gelblichen, rötlichen oder bräunlichen 
Farbentönen. Ein Nachteil dieser reinen Chlorsilber-Entwicklungspapiere 
besteht, außer in der geringen Empfindlichkeit noch darin, daß man den 
Ton der Bilder im voraus nicht sicher bestimmen kann und daß es daher 
nicht möglich ist, eine größere Zahl von ganz gleichartigen Drucken her- 
zustellen. AuBerdem besitzen sie eine verhàltnismáDige kurze Gradations-
	        
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