Full text: Photographisches Praktikum

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Talbots Dreifarben-Projektionsapparat. 
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sitive, von denen jedes mit dem der Aufnahme entsprechenden Lichtfilter 
bedeckt werden muß. Die drei neben- oder übereinander angeordneten 
Projektionsobjektive lassen sich mit ihren Achsen so stellen, daß die 
Konturen der drei Teilbilder auf der weißen Projektionsfläche (mit Hilfe 
von Mikrometerschrauben) ganz genau zur Deckung gebracht werden 
kónnen. Als Lichtquelle für den Apparat eignet sich am besten elektrisches 
Bogenlicht. Die auf solche Weise entstehenden Naturfarbenbilder über- 
raschen durch ihre Schónbeit und Farbentreue. 
4. Der Dreifarbenschlitten und -Projektionsapparat von Talbot. 
Ein sehr guter, aber einfacherer, kleinerer und wohlfeilerer Apparat 
zum Projizieren naturfarbiger Bilder nach der additiven Methode ist der 
Talbot-Dreifarben-Projektionsapparat, der kein elektrisches Bogenlicht, 
sondern nur drei Spezial-Glühlampen erfordert und der für einen kleineren 
Zuschauerkreis bestimmt ist (Abb. 385). 
Die Diapositive für den Apparat müssen eine ganz bestimmte Größe 
haben, deshalb bringt Talbot zur Herstellung der drei Teilnegative einen 
Filterschlitten in den Handel, der an jede Stativ-Kamera im Format 
6x:9, 9X 12 und 10 X 15 cm leicht angepabt werden kann. Im beweglichen 
Teil des Schlittens sind die drei Filter von unten nach oben in der Reihen- 
folge Violett, Grün und Rot befestigt. Jedes Filter hat die Größe 6X 9 cm, 
alle zusammen bedecken also eine Fläche von 9X 18 cm. Unmittelbar hinter 
den Filtern liegt die Führung für die Metallkassette, die eine pan- 
chromatische Platte im Format 9x18 cm aufnimmt. Nach dem 
Einstellen. und zur Aufnahme bringt man die geladene Kassette in die 
höchste Stellung und durch Druck auf den Auslöser des Schlittens 
gleitet dieser jedesmal in eine tiefere, so daß man, ähnlich wie bei der 
Bermpohl-Kamera, die drei Teilaufnahmen hinter den verschiedenen Filtern 
ziemlich rasch nacheinander ausführen kann. 
Als Objektiv-Verschluß verwendet man am besten einen aufsetz- 
baren Zentralverschluß, der sich öffnet und schließt, ohne daß er vor jeder 
Aufnahme gespannt werden muf. 
Nach scharfem Einstellen des Bildes auf der Mattscheibe (hinter dem 
Rotfilter) und auch der Einstellung des Verschlusses auf die gewählte 
Geschwindigkeit werden die drei Teilaufnahmen belichtet, und zwar alle 
gleich lang. 
Die Normalbelichtungszeit mit den Talbot-Filtern: Violett, 
Grün und Rot betrágt etwa das Zehnfache der Belichtung, die für 
eine Schwarz-WeiB-Aufnahme ohne Filter nôtig ist. Diese bestimmt 
man mit Hilfe eines guten optischen Belichtungsmessers, z. B. des Lios 
von Dr. Schlichter, wobei die Plattenempfindlichkeit bei Talbots pan- 
chromatischen Platten mit 169 Scheiner anzunehmen ist. 
Die Talbot-Farbenfilter und panchromatischen Platten sind so abge- 
stimmt, daB das Belichtungsverháltnis für alle drei Aufnahmen 1:1:1 be- 
trägt, daß also alle drei Aufnahmen gleiche Belichtungszeit erfordern, was 
eine große Erleichterung und Vereinfachung bei der Aufnahme bedeutet. In
	        
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