Full text: Des Unvergleichlichen Archimedis Kunst-Bücher Oder Heutigs Tags befindliche Schrifften/ Aus dem Griechischen in das Hoch-Teutsche übersetzt/ und mit nohtwendigen Anmerkungen durch und durch erläutert

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Die () Centner-Schleuderſtein / dieich den Feinden ſchenkte/ 
Her Pfeile Hagelgſchoß / die grimme Eiſenhand / 
Die manches Krieges-Schiff / mit leichter INüh verſenkte/ 
die machten/ O Marcell/ dir unſcre INacht bekannt ; 
Dir und dem groſſen Rom/ das meine Fauſt gelehret 
was ſolcher Künſte Kraft / wie groß / wie nützlich ſey. 
Diſz lerne Teutſchland auch/ wann es dergleichen höret / 
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iwie mancher Siegim Krieg/ wie mancher Stadt Verluſt/ 
iwie reicher Schätze Raub/ anf dieſem Fuß geſtanden : 
Der Schadlehrt manchen erſt/ was er ſonſi nicht gervufi: 
Doch nicht dem Krieg allein dient diß gelehrte Wiſſe nn. 
" "des Baumes ſäſſe Frucht hat auch der Friedgeſchmekkt: 
Oft hat ſich über ſich die Witz verwundern müſſen/ 
êvann/ was kaum menſchlich war/ des JZNenſchen Sinn entdeckt. 
Wann dieſe meine Hand (h) durch meine Scchnekkenwinde 
" was Tauſend nicht vermocht/ vom Land ins JNeer gebracht: 
Wann meine Waſſerſchranb (i) die tiefſten Sümpf’ und Gründe 
AYAegyptens ausgeſchöpft : Wann eines (k) INannes INacht 
viel tauſend Scheffel Korn in freye Luft gehoben: 
. d<Wann durch ein rundes Glaß (1) ein Wunderbild der Wels 
des ganzen Himmels Lauf / was unten geht und oben/ 
kunſtrichtig allerſeits für Augen war geſtellt. 
Diß und noch anders mehr kunnt Hieron bewegen. 
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“ ſo groſſer Thaten Ruhm: für dieſes graue Haan. 
Für dieſes Haupt / das ich / nach Feindes Recht / verlohren/ 
ward ein Verbot geſetzt der grimmen Krieger-Schaar. 
Die Wut verſchonte mein : (m) die Kunſt nahm mir das Leben/ 
\ die/ so das Leben mir und meinen Freunden gab. » 
O ſäſſe Wiſſens-Luſt/ darinn ich pflag zu ſchiweben .. 
da ich mir fterbend grub im Sand mein eignes Grab; 
Darich/ mir ſelbſt entrükkt / mich mit Gedanken ſpeiſen. 
und ohn’ Empfindlichkeit in tiefstem Denken saß; 
Dagleichſam aus dem Leib die freye Seele reiſte / 
und Eſſens/ Trinkens ja des Lebens gar/ vergaß. 
Jedoch / wie kunnt ich auch des Lebens wol vergeſſen. 
weil Denken Leben iſt / und ich auch ſterbend dachté. . 
Hat ſchon die Spitze mich zu tödten ſich vermeſſen / .. 
doch hat ſie nur den Leib / die Seel nicht / umbgebracht. 
Mein Geiſt lebt jezund noch / mein Ruhm iſt nie geſtorben. 
. Sicilien mich begrubz in Teutſchland ſteh’ ich aufn. 
DieGrabſchrifft zeiget dort / was ich durch Kunſt erivorben/ 
. (n) in z und 2 beſteht mein ganzer Lebens-Lauf. - 
Recht 
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