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gegentvärtige des Leſers Urteihl und fernerem Nachdenken überlaſſen / biß tir Zeit und Ge-
legenheit ha bent ſcy Hoctt tſeſrrt: sf "ihéie: machen laſſen/ daß in gegentvärti-
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ſchen Muſchel- Lini durch die Betvegung einer einigen Lini berrichtet verden ; ſintemal nichts
daran gelegen iſt/ es mbgen ſo biél Beivegungen zuſammen kommen, als immer wollen / ivany
ſie nur alſo beſchaffen sind/ daß eine an der andern hänge / das iſt/ daß ſie nicht von einander ab-
geſondert ſeycn / ſondern die lesternimmer von denen vorhergehenden regieret und geleitet wer-
den / alſo daß endlich aus allen / ſo viel ihrerimmer ſeyn mögen / dannoch nur eine einige ent-
ſpringe / nehmlich die Betvegung eines einigen Punctes/ tvelcher die begehrte Linibeſchreiben
ſolle ; gleich wie invorhergehendem Abriß die Betvegung der Lini G H kommet aus der Be-
ivegung der andern Lini d E, aus beyden Betvegungen aber endlich entſpringet die einige Be-
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abgesondert ſind/ alſo daß sic gar keine Vergleichung gegen einanderhaben / tvelche genau und
kunſtrichtig könte gemeſſen werden. Vielein anders iſt es auch/ tvann etliche Puncten/ durch
tvelche cine krumme Lini ſtreichen muß / auf eine getviſſe Maaß und Weiſe gefunden tverden/
nach ivelcher aber die andern alle / ohne Unterſcheid nicht können beſtimmet werden. Dam
tveil eben destvegen nicht aller und jeder Puncten Stand oder Beſchaffenheit / in dem sie gegen
einergetviſſen geraden Lini gehalten iverden/ kankund und wiſſend ſseyn/ auchdaherihre Durch-
tneſſer / Mittel-Lincen und dergleichen / unbekant bleiben ; die Meßkunſt oder Meſſens-Wiſ-
ſenſchafft iber aller ſolcher Dinge Erkäntnis ſuchet und verlanget ; ſo kan sie dergleichen krum-
me Lineen auch inihrem Bezirk nicht leiden / sondern vertveiſet sie in die Mechanic oder Rüſt-
kunſt/ welche alle ‘ſolche Dinge nicht genauer zu wiſſen oder zu forſchen begehret/ als ſo fern
deroſelben Wiſſenſchafft die äuſſerliche Sinne vergnüget/ und jeden sichtlichen Fehler verhüten
kan. Dergleichen Lineen nun sindunter andern derer Alten ihreVierungs-Lini ( quadrarrix)
Item die Schnekken-Lineen/ von tvelchen Archimedes beſſer unten ein ganzes abfonderliches
Buchbeſchriébenhat. Und kan tvol seyn / daß / tvie Cartcſius argtvohnet / die Alten erſtlich
auf dieſe und dergleichen Lineen gerahtensind / und / nach dem sie dieſetbe nicht kunſtrichtig bes
funden / hernachmals auch die andere krumme Lineen ( deren Eigenſchafften ſie vielleicht so ges
naunicht beobachtet / und daher auch den Unterſcheid ztwiſchen ihnen und denen vorigen nicht
bemerkét ) als mechaniſch/ miteinander vertvorffen haben.
Archimedis Anderes Buch
Der zweyte kunſkrichtige oder Geometriſche Weg / zroiſchen zweyen
gegebenen Lineen §wes tirrlt!e j!hrehalenn: zu finden/
es enechmt.
Hiieſer (Oenechmus hat ziveyerkey Auflöſungen ersonnen / tvelche einander sehr ähnlich
ſind/ und bloß darinnen unterschieden / daß er zu Erfindung eines getviſſen Puncten in der ei-
nen ſich bedienet zweyer Parabolen ( oder vergleichenden Kegel-Lineen ; ) in der andern aber
einer Parabole und einer Hyperbole ( oder übertreffenden Kegel-Lini. ) Wir wollen hier nur
die eine fürbringen/ weil wir ohne das ſchon allzutveitläuffig getveſen.
Damit nun GMenechrmus ſeinen Ztvckk
glükklich erreichen möchte / gehet er den Weg/
den Archimedes oben in annoch unter Handen
Hhabenden I. Léhrſat gegangen / und tir in der
x. Anmerkung gerühmet haben. Nehmlich/ nach
dem ihmeztveyLineen A B und BC fürgegeben
ſind / umb ; zwey mittlere gleichverhaltende dars
ziviſchenzu finden / setet er dieſelbe / alsſchon ge-
funnden/ zu ſeyn D Bund BE. Fügetſie hernachs
mals alle viere tvinkelrecht zuſammen in B, alſo
daß die zivey gegebene einen / und die zwey gefuns
dene einen andern geraden Winkel machen ; Zie-
het ferner D F und E F tvinkelrecht zuſammen/
und ſclslieſſet daraus folgends alſo : Dietveil ſich
herhält vie BC gegen B D, alſo B D gegen BE. ſo iſt das Rechtekk aus B C in B E ih >;
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