7 80 Archimcdis RKreiß- und
haltende dem Viertelkreiß B D nohttvendig gleich sepn. So man dieselbe dann viermal nim.
mnet/ ist eine gerade Lini gefunden / ivelche dem ganzen gegebenen Umbtreiß gleich ist. Woraus
Der Leser auch zugleich dasjenige ersihet / was oben schon in ettvas angedeutet tvorden / daß
nehmlich zu völliger Verrichtung gegentvertigen Fürhabens die vollkommene Zeichnung der
Vierungs-Lini keineswegs vonnöhten / sondern genug sey / tvann der einige Puntt E gefunden
und bestimmet tverde. Wasaber diese Lini / sonderlich wann sie ganz ausgezogenund bollkom-
men gezeichnet tvird/ sonsten für Nuteri habe/ wollen tvir (weil es hieher nicht gehöret ) ettvan
bey anderer Gelegenheit auch erklären.
Dieses einige nur wollen wir noch zum Beschluß betrachten/tvas für eine Verhältnis ohn-
gefehr / aus dieser Erfindung / habe der Umbkreiß gegen seinem Durchmesser/ oder ( welches
gleich viel ist ) ein Halbkreiß gegen dem Halbmesser ; und tvie nahe dieselbe mit unserer obigen
Archimedeischen zutreffe. So teihle man nun in Gedanken den Viertelskreiß B D ( in obiger
andern Figur) in 90. gr. und jeden Grad tvieder in 60. min. also daß der ganze Vogen in sich
begreiffe 5 400 gleiche Teihligen. So tvir uns dann die Seite DA in eben so viel gleiche Teihl
zerschnitten einbilden/ wird die allerlezte/ mit A B gleichlauffende/ bon denlezten Teihligen biß
an die Vierungs.Lini gezogene Lini / der untersten Grundlini A E ohne einigen begreifflichen
Fehler gleich seyn/ und für dieselbe füglich können genommen tierden ; sintemal in ersterwähn-
ter Figur die Lini G H ( welche nur durch den 20stenTeihl der Seite D A streichet ) dannoch
bon der Grundlini/ dem Augenmaaß nach / tvenig unterschieden ist. So wir nun ferner ( der
Cinbildung zu Hülfe) sesen das Teihligen G A für das allerlezte unter dene] 5400 , in tvelche
die Seite D A geteihletist/ und B K für 1. min. des ganzen Bogens B D, endlich aus A durch
E ziehen den Viertelkreiß E L ; so tvird A G die Halb-Senne Cder Sinus ) des Bogens EH,
das ist/ 1. min. seyn/ C Haber die Halb-Senne des Restbogens ( Sinus Complemenci ) HL,
das ist/ sg. gr. 59. min. Daher/ wann tvir den Halbmesser/oder die Halb-Senne eines ganzen
Viertelbogens (Sinum totum ) lassen seyn 10, 000, 000, muß A G nohtivendig 2909, EH
aber 9, 999, 999 solche Teihligen in sich begreiffen; die ganze Seite D A aber/ (tveil sie 5400
solche Teihligen hat ivie A G) 5400 mal 2909 » das ist/ 15 708600, und also D A gedoppelt
oder ziveymal genommen 3 1417200. Nunaber ist D A gleich dem Viertelkreiß E L, ( dam
tvie der Viertelkreiß B D gegen D A, also D A gegen A E, und ebenalso auch der Viertelkreiß
EL gegen A E; tvelchem nach D A und der Viertelkreiß E L gleich seyn müssen ) und folgends
2 DA dem Halbkreiß von AE. Derohalben ist nunmehr die Verhältnis des Halbkreisses
gegen seinem Halbmesser bekannt / nehmlich tvie z 1 , 417, 200 gegen 9, 999. 999 , das ist/
tvie 33333323, oder in kleinern Zahlen- tvie 3 +57,443 gegen 1. Welche Verhältnis dann klei-
ner ist als 3 3 gegen 1, grösser aber als z 18 gegen 1. Und also recht ztvischen obgetviesenen
ztveyen Archimedeischen Gränzzahlen ( ausser tvelche die tvaarhafte Verhältnis eines Kreisses
gegen seinem Durchmessernicht fallen kan ) bestehet/ und eingeschränket ist.
Sohaben vir nun die fürnehmste Erfindungen derer jenigen / tvelche aus dem bekannten
oder gegebenen Durchmesser einer Scheibe deroselben Umbkreiß gesuchet / besehen. Jst noch
Übrig/ daß tvir auch einen und andern Einfall / sonderlich etlicher Älten / mit anfügen / tvelche
nicht so schr umb die Grösse des Umbkreisses / als umb die unmittelbare Vertvandlung der
Scheibe selbsten in eine rechtlinische Fläche/ sind bemühet getvesen.
Unter denensoll Anciphon die Vordersstelle haben/ ob gleich seine Erfindung ( tvofernsie
nicht anders beschaffen getvesen/ als sie von Ariskocele und seinen Auslegern beschrieben tvird )
für die schlechteste und plumpeste zu haltenist. Dann/ tvie Themistkius ( einer aus gedachten
Auslegern Ariskocelis ) berichtet / hat er innerhalb einer gegebenen Scheibe/ die in eine glei-
che Vierung hat sollen berivandelt tverden / beschrieben ein
gleichseitiges Dreyetk/ auf jeder Sciten desselben ferner ein an-
deresgleichfüssiges/ X. in Meinung/ es müste durch oftmahlige
Widerholung solches Verfahrens endlich dahin kommen / daß
des lezten und kleinesten Dreyekkes Seiten mit ihren zugehö-
rigen kleinenKreißteihligen endlich zusammenträffenund gänze
lich übereinkämen / also daß das allerlezte / durch Beschreibung
so vieler Dreyekke entstehende / Vielekk auch mit der ganzen
Scheibe übereinträffe / und folgends derselben gleich tväre.
Welches / tvann er es nur dem Augenmaaß und unserer Sin-
. . nen Begreifflichkeit nach berstanden/ zivar etivas aber nicht biel
subtiles ist ; Woferneraber ( tvie ich doch nicht dafür halte) gemeynet hierdurch eine vollkom-
nene und kunstrichtige Kreiß-Vierung gelehret zu haben/ hâtte er tvol verdienet / von Aris:
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