Reihe Knöpfe entgegengesetzter Richtung, durch einen schwarzen Vorstoß bezeichnet, sind nur der
Symmetrie wegen da. Die Knopflöcher sind farbig. Die zum Theil weiß gestickten Hemdärmel
sind bis zum Ellenbogen aufgestreift.
Der Rock von schwarzem Beiderwand von mäßiger Faltenlage reicht bis zur Wade; er
wird indeß durch die Menge der darunter getragenen Röcke, deren vierzehn übereinander kommen,
an seinem geraden Herabfallen gehindert und erscheint dadurch kürzer; der Rock sowohl wie
die vielen schwarzen Unterröcke sind am Saum mit buntem Seidenband besetzt, und dies allein
kommt bei den letzteren zur Geltung. Unterhalb der Röcke tritt das Hemd eine Hand breit
vor. Die weiß gestickten Wollstrümpfe sind durch Strumpfbänder von buntem Seidenband
befestigt, welche mit Flittern benäht und an dem untern breiten Theil mit freihängenden
geschlagenen Metallblättchen in Blumenform oder auch Sonne, Mond und Sterne darstellend,
geziert sind. Die Schuhe sind ähnlich denen der Männer mit LCaschen und breiten gelben
Schnallen versehen, die der Kinder aber ausgeschnitten und durch zwei Riemen auf der Höhe
des Fußblattes gebunden.
Die Schürze ist von dunkelblauer Leinwand, in breite Falten genäht und erreicht den
Rücken, wo zunächst des Saumes zwei viereckige kostbare Stickereien in Metall mit bunten
Flittern auf Seide angebracht sind. Diese Stickerei ist auf steife Pappe geklebt und wird an die
Schürze nur beim Festgebrauch genäht oder gesteckt.
Der Schmuck besteht aus einem Halsband von rothen Glasperlen oder Bernstein, welches
in mehreren Reihen den Hals dicht umschließt und im Nacken durch ein roth gemustertes Seiden—
band gebunden wird, dessen Schleifen über dem rothbunten Kattunhalstuch, welches ebenfalls
im Nacken gebunden wird, herabhängen. Im Sommer ist eine hellgrüne Merinojacke mit
schwarzem Sammet besetzt beliebt, sie hat am Rücken ein kleines gefälteltes Schößchen, im Winter
wird eine grüne Tuchjacke getragen, ähnlich dem mit Knöpfen besetzten Mieder, nur mit engen
Aermeln versehen.
Bei der Hochzeit trägt die Braut, sowie ihre jugendlichen Begleiterinnen einen sehr com—
plicirten, aber unkleidsamen Putz von buntseidenen Bändern, welche auf einem Drahtgestell über
dem Kopf in Schleifen geordnet sind, und ebenso in dichtem Wulst von den Hüften herabfallen,
an letzterer Stelle durch einen breiten silbernen Gürtel gehalten. Diesen Schmuck nennen sie
Schappel“
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