Full text: Ratgeber für Anfänger im Photographieren und für Fortgeschrittene

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glatten Papier ab, Mit diesem Läppchen überwischt man 
nun unter sanftem Drucke den Himmel des Bildes, bis 
ein gleichmäßig grauer Ton entsteht. Die Wolken werden 
gezeichnet, indem man den Kreideton an den ent- 
sprechenden Stellen mit gespitztem, weichem Gummi 
oder Semmelkrume herauswischt und mit dem Wischer 
hier und da Schatten einsetzt. Nur soll der Himmel 
immer wie photographiert aussehen und nicht wie 
gezeichnet. 
Bei der Retusche vergegenwärtige man sich stets, 
daß eine Photographie nur durch die Gegensätze von 
Licht und Schatten wirkt. Hat man also z. B. eine flaue 
Platte, so vertiefe man durch geeignete Retusche die 
Schatten im Positiv. Die Lichter setze man vorher im 
Negativ auf (siehe Kap. 24) oder nehme sie beim Positiv 
mit scharfem Radiermesser heraus. Betrachtet man allerlei 
Bilder, so wird man immer irgendwo eine, durch die 
jeweilige Beleuchtung bei der Aufnahme begründete 
hellste und eine dunkelste Stelle finden. Setzt hier die 
Retusche richtig ein, so erhält man oft mit wenigen 
Strichen ein ganz neues, belebtes Bild. Vergleicht man 
dies nun mit einer unretuschierten Kopie, so wird man 
über die erzielte Wirkung erstaunt sein. 
38. Der Pigmentdruek. 
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Dieses Kopierverfahren beruht auf ganz anderer Grund- 
lage, als alle früher beschriebenen Methoden. Bringt man 
Gelatinelösung mit einem doppeltchromsauren 
Salz in Verbindung, so wird sie lichtempfindlich, 
verliert an den belichteten Stellen ihre Löslich- 
keit in warmem Wasser und ihre Quellbarkeit in 
kaltem Wasser. Wir machen beim Pigmentverfahren von 
ersterer Eigenschaft Gebrauch. Wenn man in einer 
Chromgelatinelösung irgend einen Farbstoff (Pigment) 
verrührt, z. B. Lampenschwarz, dann ein Papier damit 
überzieht und trocknen läßt, so erhält man das licht- 
empfindliche Pigmentpapier, das früher auch Kohlepapier 
genannt wurde. Unter einem Negativ belichtet und in 
warmes Wasser gelegt, wird die Gelatine überall dort 
unlöslich, wo sie vom Lichte getroffen wurde. Diese 
Unlöslichkeit ist aber keine gleichmäßige. Sie nimmt viel-
	        
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