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I. Abschnitt.
Kunst und Technik der Aufnahme.
Einleitung. Wiewohl sich eigentliche Regeln zur Erzielung male-
rischer Wirkung in der Photographie nicht aufstellen lassen, Sondern
nur das Talent und die künstlerische Veranlagung allein die richtigen
Wege zu weisen vermögen, so werden doch einige nachstehend gegebene
Winke nicht ganz olne Nutzen sein.
So sprichwörtlich auch die „photographische Treue“ geworden
ist, So steht doch unzweifelhaft fest, daß man darauf allein nicht bauen
darf, weil sie die Schönheit der Natur keineswegs vollkommen wieder-
zugeben vermag. Wir können das oft genug sehen, wenn wir irgend-
ein photographisches Bild mit dem Original vergleichen. Schon der
Umstand, daß ein und dasselbe Objekt von verschiedenen Photographen
aufgenommen, auf dem einen Bilde vorteilhafter erscheint als auf dem
anderen, läßt erkennen, wie es fast immer in der Hand des Photo-
graphen liegt, mit seiner Darstellung nicht allzuweit hinter dem Ori-
ginale zurückzubleiben. Der Lichtbildner ist durchaus. nicht so sehr
von‘ seinem Apparate abhängig, als daß diesem alle Schuld oder alles
Verdienst beigemessen werden könnte. Wäre dies der Fall, dann würde
die Photographie überhaupt keinen künstlerischen Wert besitzen und nur
als Hilfsmittel der Wissenschaft oder als schlichtes Handwerk betrachtet
werden können. |
Fortwährendes Studium der Bedingungen, unter denen die Natur
uns eigenartig erscheint, das Erkennen der verschiedenen Ursachen male-
rischer Wirkung, das rasche Erfassen der mannigfachen Schönheiten,
welche uns in der Natur begegnen, mit einem Worte stete Schu-
lung des Auges, werden auch den Photographen zu Leistungen be-
fähigen, denen ein künstlerischer Wert innewohnt, und zu Bildern führen,
die hoch über dem Mittelmaß stehen. Man darf sich keineswegs dar-
auf beschränken, eine geistlose Abschrift der Natur geben zu wollen.
Die wesentlichsten. Bedingungen, von denen die malerische und
bildmäßige Wirkung in der Photographie abhängt und sie zu einem
Kunstwerk stempeln. kann, sind: Verständnis bei der Wahl des Mo-
tives, vorteilhafte Auffassung, gefällige Anordnung aller Teile