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Landschaftsphotographie.
Die hierdurch entstehenden Härten werden gemildert, wenn auch alle
anderen Töne in angenehmer Abstufung im Bilde vorhanden sind.
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Wer die hier gemachten Andeutungen praktisch zu verwerten ver-
steht, wird sich bald des Erfolges und einer inneren Befriedigung zu
erfreuen haben. Es kann aber einem jeden, der malerische Wir-
kung in der Photographie anstrebt, nur dringend empfohlen werden,
fleißig Kunstausstellungen zu besuchen und an den Gemälden guter
Meister seinen Geschmack zu bilden; sich auch mit den besten Werken
der immer mehr aufblühenden künstlerischen Photographie vertraut zu
machen, um zu lernen, was alles und wie es sich photographisch dar-
stellen läßt. Dieses, im Verein mit dem Anschauungsunterrichte, den
Natur und Leben demjenigen bieten, der nicht achtlos am Schönen
vorübergeht, sondern der es erkennt und in allen seinen tausend Formen
findet und dabei verweiilt, wird den fleißigen Jünger, oft schneller als
er hofft, zum Künstler heranreifen lassen.
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28. Landschaftsphotographie.
. Bei dieser Art von Aufnahmen kommt es hauptsächlich darauf an,
daß man von Haus aus Verständnis für landschaftliche Schönheit be-
sitzt und nicht nur mit dem Auge des Künstlers, sondern auch photo-
graphisch zu sehen geübt ist, d.h. zu unterscheiden vermag, ob die
Schönheit einer Landschaft auch in der photographischen Wieder-
gabe, bei welcher der Reiz der Farbe mangelt, zur Geltung kommen
kann oder nicht. Dieses photographische Sehen geht häufig derart in
Fleisch und Blut über, daß es nicht ohne Gefahr für das Kunsturteil
ist, denn man betrachtet dann alles nur vom photographischen Stand-
punkte. Dennoch ist es für den Lichtbildner unerläßlich. So manche
Landschaft, die das Auge entzückt, sieht in der einfarbigen photogra-
phischen Wiedergabe nichtssagend aus, weil ihr Hauptreiz nicht in der
Kontur, Linienführung, Beleuchtung usw., sondern eben in der Farben-
wirkung liegt. Man muß sich also das Kolorit hinweg denken und an
dessen Stelle die entsprechenden photographischen Tonwerte gesetzt
denken können. Wem dies schwer fällt, der bediene sich des einfachen
Hilfsmittels, die Landschaft durch ein grau oder dunkelblau gefärbtes
Glas oder in einem schwarzen Spiegel zu betrachten; es kommen dann
mehr die Faktoren der Licht- und Schattenwirkung, von denen die Schön-
heit der Landschaftsaufnahme abhängt, zur Geltung.
Vor allem achte man auf die Kontur und Linienführung.
Der Lichtbildner muß allerdings in dieser Beziehung die Landschaft nehmen,
wie sie ist, er kann nichts an ihr ändern, allein es bleibt ihm “über-
lassen, durch geeignete Wahl des Standpunktes ein Motiv so aufzufassen,
daß die Kontur und die Hauptlinien des Bildes sich möglichst gefällig
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