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Duplikatnegative und seitenverkehrte Negative.
52, Die Herstellung von Duplikatnegativen
und seitenverkehrten Negativen.
Wenn man ein Originalnegativ benutzt, um davon wieder ein
Negativ in gleicher Größe herzustellen, so erhält man ein Duplikat-
negativ. Die Notwendigkeit zu dessen Anfertigung kann sich ergeben
z. B. zur Schonung einer wertvollen Originalplatte, dann um ein kräf-
tigeres oder weicheres Negativ zu erhalten, ohne das Original durch
Abschwächung oder Verstärkung einer Gefahr auszusetzen. Mehrere
gleiche Negative sind auch notwendig, wenn eine größere Anzahl von
Bildern rasch kopiert werden soll.
Man ; unterscheidet gleichartige und seitenverkehrte
Duplikatnegative. Am leichtesten und schnellsten wird ein gleichartiges
Duplikatnegativ in der Weise erhalten, daß man vom Originalnegativ
durch Kontakt im Kopierrahmen zunächst ein Diapositiv herstellt und
von diesem dann wieder durch Kontaktdruck ein Negativ. Durch zweck-
mäßig angepaßte Belichtung und Entwicklung läßt sich hierbei der Cha-
rakter des Diapositives und des Duplikatnegatives in gewünschter Weise
verändern bzw. verbessern. Für die Herstellung des Diapositives eignen
sich am besten die feinkörnigen Diapositiv- (Chlorbromsilber-) Platten
mit Entwicklung, dann die auskopierbaren Chlorsilberplatten ohne Ent-
wicklung. Wenig empfindliche Bromsilberplatten können wegen der Fein-
körnigkeit ihrer Schicht ebenfalls verwendet werden. Dasselbe Material
Jäßt sich auch für das Duplikatnegativ benutzen.
5 Äußerst feine Diapositive liefert der Pigmentdruck. Bei einfacher
Übertragung auf eine Glasplatte würde man aber ein seitenverkehrtes
Diapositiv, somit auch ein seitenverkehrtes Negativ erhalten. Um ein
gleichartiges Negativ zu bekommen, kann man die im Handel befind-
lichen dünnen abziehbaren Pigmentfolien benutzen. Zum Kopieren
wird die Folie mit der Rückseite auf die Schichtseite des Negatives ge-
legt. Nach dem Entwickeln wird das Pigmentbild auf eine Glasplatte
übertragen und davon das Duplikatnegativ angefertigt.
Mitunter erfordert der Zweck ein Duplikatnegativ, bei dem links
und rechts vertauscht ist, also ein Sseitenverkehrtes Negativ. Man
braucht solche für den Lichtdruck, dann aber auch für den Pigment-
druck, wenn mit einmaliger Übertragung ein seitenrichtiges Positiv ent-
stehen soll. Ebenso erfordert der Ölumdruck ein verkehrtes Negativ.
Handelt. es sich um Negative auf Kollodiumplatten, so wird die Schicht
einfach abgezogen (siehe Kap. 54) und von der verkehrten Seite ko-
piert. Die Schicht von Gelatinetrockenplatten läßt sich nur dann mit
Sicherheit ablösen, wenn die käuflichen abziehbaren Platten benutzt
wurden.
Wenn man schon bei der Aufnahme ein seitenverkehrtes Negativ
erhalten will, so muß. ein Glasprisma vor das Objektiv geschaltet wer-