Full text: Photographisches Praktikum

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Entwicklung von Trockenplatten nach dem Fixieren. 
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währt, weil das Resultat unsicher und Schleier nichts Seltenes ist. Man 
wählt eine nicht hochempfindliche, klar und kräftig‘ arbeitende Trocken- 
platte, kopiert sie, Schicht an Schicht mit dem Negativ im Kopier- 
rahmen, bei zerstreutem Tageslicht. am Fenster, zwei bis drei Minuten 
und entwickelt mit einem langsam wirkenden und gut deckenden, bereits 
gebrauchten Entwickler, z. B. Glycin. Auf der Platte erkennt man nach 
dem Kopieren ein schwaches positives Bild, das im Entwickler bald 
verschwindet und von einem Negativ abgelöst wird. Es muß lange 
und kräftig durchentwickelt werden. Man fixiert in saurem Fixierbad. 
Bei zu kurzer Belichtung erscheint das Bild schnell, flau und verschleiert; 
bei zu langer Belichtung langsam und hart. 
Bei Benutzung einer Kamera kann man sowohl gleichartige wie 
auch seitenverkehrte Duplikatnegative herstellen, je nachdem das Ori- 
ginalnegativ mit der Schicht- oder Glasseite dem Objektiv zugekehrt 
wird. Auf diese Weise lassen sich auch vergrößerte oder verkleinerte 
Duplikatnegative erzeugen. 
53. Entwicklung von Trockenplatten nach dem 
Fixieren, 
(Physikalische Entwicklung.) 
Durch die Belichtung einer Bromsilberplatte geht das Bromsilber 
(Silberbromid) unter Abspaltung von Brom in eine bromärmere Ver- 
bindung über, die man gewöhnlich als Silbersubbromid bezeichnet. Wenn 
man eine belichtete Platte, ohne sie zu entwickeln, direkt in Fixier- 
natronlösung bringt, so zerfällt das bei der Belichtung gebildete Silber- 
subbromid in metallisches Silber, das in der Schicht verbleibt, und in 
Bromsilber, welches durch Fixiernatron aufgelöst wird. Auf der Platte 
ist nach beendetem Fixieren keine Spur eines Bildes zu bemerken, weil 
die zurückbleibenden Silberkeime so winzig klein sind, daß sie selbst 
durch mikroskopische Vergrößerung nicht wahrgenommen werden können. 
Legt man aber die fixierte, scheinbar glasklare Platte in einen phySsi- 
kalischen Entwickler, d. h. einen solchen, der gelöstes Silbernitrat 
enthält, so läßt sich allmählich ein Negativ entwickeln. Es üben näm- 
lich die in der Bildschicht zurückgebliebenen Silberkeime eine starke 
Anziehungskraft auf die in der. Entwicklerlösung enthaltenen Silber- 
moleküle aus und zwingen dieselben, sich an den vom Lichte getrof- 
fenen Stellen der Platte als metallisches schwarzes Silber abzuscheiden. 
Die physikalische Entwicklung geht aber nur äußerst langsam vor 
sich und es dauert Stunden, bis das Bild deutlich hervortritt. 
Als Entwickler eignet sich folgende haltbare Rhodansilber- 
lösung (Neuhauss):
	        
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