Full text: Photographisches Praktikum

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Chlorsilber -Auskopierpapiere. 
Verlauf in Weiß zu erzielen, dürfen solche Bilder nur im Schatten bzw. 
zerstreuten Lichte kopiert werden, wobei der Rahmen öfters zu. wenden 
ist. Ferner soll die Vignette nicht dicht am Negativ. liegen, sondern 
ein Stück davon abstehen. Je größer der Abstand, desto weicher der 
Verlauf des Lichtes. Zum Vignettieren von Bildern in größeren Be- 
trieben benutzt man zum Auslegen der Rahmen eine Drehvorrichtung; 
sie besteht aus einer Tischplatte, welche durch ein Uhrwerk in lang- 
samer Drehung erhalten wird. Es ist dann leicht, einen gleichmäßigen 
Verlauf des abgetonten Hintergrundes zu erzielen, weil jede einseitige 
Lichtwirkung vermieden wird. | 
Die aus durchsichtigem Zelluloid bestehenden käuflichen 
Vignetten sind ganz plan, in der Mitte glasklar und nach den Rändern 
zu schwarz abschattiert. Die Verwendung dieser Zelluloidvignetten 
zum Abtonen von Bildern ist sehr bequem, weil sie direkt aufs Ne- 
gativ gelegt werden können und keine weitere Vorsicht erfordern. Die 
sogenannten Kontravignetten aus Zelluloid sind im der Mitte 
schwarz und verlaufen gegen die Ränder zu bis zu glasklarer Durchsicht. 
Auf solche Weise kann man den Rand eines Bildes grau anlaufen 
lassen und bei Porträts eine eigenartige Wirkung erzielen. Zum Ein- 
kopieren eines Hintergrundes eignen sich die verschiedenen Hinter- 
grundfolien, z. B. von Feilner-München. Sie werden zusammen mit 
dem Negativ kopiert. 
Große Betriebe machen sich von der Laune des Tageslichtes un- 
abhängig und kopieren bei elektrischem Bogenlicht. Hierzu eignen sich 
vornehmlich die Kopierlampen der Siemens-Schuckert-Werke in 
Berlin, dann die unter den Namen Regina, Jupiter, Elektra, Viktoria 
usw. angebotenen Bogenlampen, dann auch Quecksilberdampflampen. 
Die Kopierzeit richtet sich nach der Strom- bzw. Lichtstärke und be- 
trägt bei Auskopierpapieren etwa eine viertel bis eine ganze Stunde. 
Il. Chlorsilber-Auskopierpapiere., 
Allgemeines. 
BP Das Verfahren mit Auskopierpapieren gründet sich bekanntlich 
auf die Lichtempfindlichkeit des Chlorsilbers (Silberchlorid), wel- 
ches durch Einwirkung eines Silbersalzes, und zwar von Silbernitra 
(salpetersaures Silber, Höllenstein), auf ein Chlorsalz, z. B. Kochsalz, 
ntsteht. Wenn man ein mit Chlorsilber präpariertes Papier unter eine 
Negativ belichtet, so wird ein kleiner‘ Teil des Chlors frei und das 
apier nimmt dabei eine violette Färbung an. Es entsteht durch die 
ichtwirkung eine an Chlor ärmere Verbindung von noch nicht genau 
rforschter Zusammensetzung, die man als Silbersubchlorid oder Silber- 
photochlorid bezeichnet. Ein Teil des Chlorsilbers wird ganz zu metal 
lischem, höchst feinkörnigem Silber von gelbbrauner Farbe reduziert.
	        
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