Full text: Photographisches Praktikum

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Blenden und Blendensysteme. 
tiven geringfügig und können, wenn es sich nicht um außergewöhnlich 
dicke und stark gelblich oder grünlich gefärbte Gläser handelt, unbe- 
rücksichtigt bleiben. Die Ansicht, daß verkittete Objektive etwas licht- 
stärker seien als unverkittete von gleicher relativer Öffnung, ist nicht 
immer haltbar; es wurde auch schon das Gegenteil beobachtet. 
Je kleiner die bei demselben Objektiv gewählte Blendenöffnung 
ist, desto mehr nimmt die Helligkeit des Bildes ab, und zwar stets im 
quadratischen Verhältnis des Durchmessers der Blende, weil die 
Öffnung sich quadratisch mit dem Durchmesser vergrößert oder ver- 
kleinert. Das ist ohne weiteres einleuchtend , denn ein Quadrat von 
2 cm Seitenlänge ist in der Fläche nicht doppelt, sondern viermal 
größer als ein solches von 1 cm Seitenlänge. Dasselbe gilt von der 
Kreisfläche. Eine Blende mit halb so großem Durchmesser erfordert 
daher nicht die doppelte, sondern vierfache Belichtungszeit. Bei drei 
Blendenöffnungen von 10, 20 und 40 mm Durchmesser verhalten sich 
daher die Lichtstärken wie 100: 400 : 1600 oder wie 1:4: 16. 
Mit der Verlängerung der Brennweite bei gleichem Durchmesser 
der wirksamen Öffnung nimmt die Helligkeit des Bildes bzw. die Licht- 
stärke ebenfalls im quadratischen Verhältnis ab, weil ja auch die Bild- 
fläche nicht im 'geraden, sondern im quadratischen Verhältnis wächst 
und das Licht sich z. B. bei doppelter Vergrößerung auf eine viermal 
so große Fläche verteilt. Wenn man daher die Hinterlinse eines Doppel- 
objektives als Einzellinse mit doppelt so großer Brennweite wie das 
Gesamtobjektiv benützt, so wird die Lichtstärke viermal geringer sein, 
und man muß daher die Platte unter sonst gleichen Umständen viermal 
länger als mit dem Gesamtobijektiv belichten. WE 
| Von der Lichtstärke ist die Belichtungszeit abhängig. Je 
größer die Lichtstärke, desto kürzer kann die Belichtungszeit sein. 
Die Belichtungszeiten zweier Objektive verhalten sich umgekehrt wie 
die Quadrate der relativen Öffnungen, daher bei der Lichtstärke von 
N:6 und 1:12 nicht wie 6:12, sondern wie 36 :144 == 1:4, d. h. 
mit dem Objektiv F/6 muß man viermal kürzer als mit dem anderen 
bei F/12 belichten bzw. mit der Lichtstärke F/12 viermal länger als 
mit F/6. Die Zahlen 36 und 144 werden relative Belichtungs- 
zahlen genannt. In obigem Beispiel mit den drei Blenden von 10, 
20 und 40 mm Durchmesser verhalten sich die Belichtungszeiten eben- 
falls umgekehrt wie 1:4:16, d. h. wenn die Blende von 40 mm bei- 
spielsweise 1 Sekunde Belichtungszeit erfordert, so muß man unter 
sonst gleichen Umständen bei der Blende von 20 mm 4 Sekunden und 
bei der Blende von 10 mm 16 Sekunden belichten. 
Die Blenden dienen zum Verkleinern der wirksamen Objektiv- 
öffnung und verfolgen den Zweck, einerseits die Tiefenschärfe 
7. Blenden und Blendensysteme. 
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