Full text: Photographisches Praktikum

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L. David. 
I. Abschnitt. 
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Das photographische Objektiv. 
1. Brechung des Lichtes durch Linsen. 
Die Photographie oder Lichtbildkunst lehrt, wie man unter dem Einfluß 
des Lichtes auf besonders bereiteten lichtempfindlichen Flächen dauerhafte 
Bilder sichtbarer Gegenstände erzeugen kann. 
Die Erscheinung des Lichtes wird nach den Lehren der Physik auf enorm 
schnelle, wellenförmige Schwingungen des Äthers zurückgeführt, der den ganzen 
Weltenraum erfüllt und alles durchdringt. Sie finden senkrecht zur Fort- 
pflanzungsrichtung statt und man kann sie mit den Schwingungen eines lose 
herabhängenden Seiles vergleichen,dessenAufhängepunkt in seitlicheBewegung 
gesetzt wird. Das Fortschreiten der Wellen ist dann leicht und schön zu sehen. 
Bei der Wellenbewegung rechnen wir mit der Wellenlänge und mit der Schwin- 
gungszahl in einer Sekunde. Das weiße Licht setzt sich bekanntlich aus den 
sogenannten Regenbogenfarben zusammen und besteht hauptsächlich aus 
den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die Verschiedenartigkeit der 
einzelnen Lichtstrahlen wird durch die verschiedene Wellenlän ge bzw. 
Schwingungszahl verursacht. Die Geschwindigkeit ist für alle 
Lichtstrahlen gleich, daher entspricht langwelligen Strahlen eine kleinere 
Schwingungszahl als kurzwelligen. Bei etwa 400 Billionen Schwingungen 
jedes Ätherteilchens in der Sekunde emptindet unser Auge den Eindruck 
Rot, bei 800 Billionen Violett. Auch jeder anderen innerhalb dieser Grenzen 
liegenden Wellenlänge entspricht eine bestimmte Farbenempfindung. Licht, 
nach den Wellenlängen geordnet, erzeugt im Auge die Empfindung eines 
von Rot über Orange, Gelb, Grün und Blau bis Violett fortschreitenden 
Farbenbandes, des sogenannten Spektrums. 
Das Licht geht von selbstleuchtenden Körpern aus und wird von be- 
leuchteten Körpern zurückgestrahlt. Der Lichtstrahl pflanzt sich nach allen 
Seiten äußerst rasch und stets geradlinig fort und durchdringt dabei leicht 
alle durchsichtigen Medien, wie z.B. Luft, Wasser und Glas. Seine Ge- 
schwindigkeit beträgt ziemlich genau 300 000 km in der Sekunde. 
David. Photogr. Praktikum. 6. Aufl. T
	        
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