Full text: Photographisches Praktikum

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31. Die photographische Werkstatt. 
empfinden, zu befürchten. Man gibt dem Atelier normal eine Länge von etwa 
8 Metern. Sollte diese Ausdehnung nicht genügen oder zu erreichen sein, dann 
sorge man für einen, in der Längsrichtung anstoßenden, durch eine breite Tür 
verbundenen Raum, in den erforderlichen Falles mit dem Apparat zurück- 
gegangen werden kann. Die Verglasung der Nordwand braucht nicht der 
ganzen Länge nach durchgeführt zu werden. Am Anfang und Ende derselben 
läßt man weigstens ı m Mauerfläche stehen, so daß z. B. ein 8 m langes 
Atelier eine 5—6 m lange Glaswand erhält. 
Die Breite des Ateliers kann durchschnittlich mit der halben Länge 
angenommen werden. Ein breiter Raum bietet viel Bequemlichkeit und den 
Vorteil, auch größere Gruppen aufnehmen zu können, hingegen den großen 
Nachteil eines viel zu breiten und zerstreuten Lichtes bei Einzelbildnissen. 
Man kann die Breite des Raumes normal mit etwa 4 bis 5 m annehmen. 
Die Höhe des Ateliers sollte eine gewisse Grenze nicht überschreiten, 
damit das von oben und vorn eintretende Licht leicht vollständig gedämpft 
oder in einer bestimmten Richtung geführt werden kann.. Bei Feststellung 
der Breite und Höhe wird auch auf den Umstand guter Heizbarkeit des 
Raumes im Winter Rücksicht genommen werden müssen und eine weise 
Einschränkung am Platze sein. Der Glaswand gibt man gewöhnlich die Höhe 
von etwa 3m. und der gegenüberliegenden gemauerten Wand eine solche 
von 4m. Dadurch erhält das Dach eine ausreichende Neigung für den Ablauf 
von Regen- und Schneewasser. 
Die äußere Form des Auf- 
nahmeraumes ist von den örtlichen 
Verhältnissen abhängig und richtet 
sich nach den Ansprüchen des Photo- 
graphen. Sehr einfach und noch 
immer gebräuchlich ist das Atelier 
in Pultform, siehe Abb. 104; 
wie es vorstehend beschrieben wurde. 
Es besteht aus einer senkrechten 
Glasseitenwand, gegen die das Glas- 
dach schräg abfällt. Die Glasflächen 
stoßen entweder scharfkantig zu- 
sammen oder sind, was praktischer 
ist, durch gebogene Glasscheiben mit- 
einander verbunden. In einem solchen 
Atelier geschieht die Lichtführung durch Vorhänge. Ein solide konstruiertes 
Pultdachatelier ist in Abb. 195 dargestellt. . 
Eine Abart dieses Ateliers zeigt uns Abb. 196. Hier vereinigen sich Glas- 
dach und Glaswand zu einer einzigen, schräg gestellten Glasfläche. Diese ver- 
einfachte Bauart wird mitunter für billig herzustellende Ateliers angewendet, 
erscheint aber mit Rücksicht darauf, daß die Glaswand zu sehr dem Wetter 
ausgesetzt ist und auch bezüglich der Lichtführung, nicht gerade zweckmäßig. 
Manche Vorteile bietet das von Eggenweiler herrührende Atelier, 
siehe Abb. 197, das durch das Fehlen von direktem Oberlicht und durch sehr 
hohes Seitenlicht gekennzeichnet ist. Es besteht aus einer, womöglich gegen 
Norden zu richtenden, 4 bis 5 m hohen Glaswand. Ein Teil des Lichtes wird 
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