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39. Bestimmung der Lichtempfindlichkeit.
Das Sensitometer mit rotierender Scheibe von Scheiner wird gegen-
wärtig in einem kleineren und größeren Modell von dem ‚„Bambergwerk‘“‘
in Berlin-Friedenau hergestellt und ist viel genauer und verläßlicher als die
älteren Skalenphotometer mit transparenten Feldern von verschiedener, aber
willkürlich angenommener Dichte, z. B. Warnerkes Sensitometer, Der
Scheiner-Apparat ist jedoch schwerfällig und kostspielig und in seinen An-
gaben nicht ganz ausreichend. Aus den Scheinergraden allein können
nämlich die Belichtungszeiten nicht richtig bestimmt werden, weil zwischen
der Schwellenwertsangabe und der praktischen Empfindlichkeit
ein großer Unterschied besteht. Das ist zum Teil auf das gelbe bis röt-
liche Licht der Benzinflamme zurückzuführen, während das Tageslicht und
auch das Magnesiumlicht weit reicher an blauen und violetten Strahlen
ist. Es werden daher farbenempfindliche Schichten stets höhere Scheiner-
grade zeigen als die gewöhnlichen blauempfindlichen Platten.
Angaben der Empfindlichkeit über 20° Scheiner können unmittel-
bar nicht mehr gewonnen werden (die Skala reicht nur bis 20), sondern
nur durch Umrechnung über das Eder-Hecht Graukeil-Sensitometer oder
auf einem anderen mittelbaren Wege.
Auch die intermittierende Belichtung beim Scheiner-Apparat ist eine
Quelle der Ungenauigkeit.
Die Gradation der Platte übt insofern Einfluß auf die praktische
Empfindlichkeit aus, als Platten mit ganz gleichen Scheinergraden praktisch
um so empfindlicher sind, je steiler die Gradation ist und daher bei gleicher
Belichtungszeit ganz verschiedene Negative ergeben können.
Von Einfluß auf die Scheinergrade ist schließlich die Art der Entwick-
lung, ohne deren genaue Kenntnis die Empfindlichkeitsangaben nur geringen
Wert besitzen. Der Scheiner-Apparat ist daher zum Vergleich ähnlicher
Plattensorten sehr brauchbar, nicht aber zum Vergleiche ganz Vver-
schiedener, z. B. gewöhnlicher und farbenempfindlicher Schichten.
Ein neues vorzügliches Instrument besitzen wir in dem bequemen und
handlichen Graukeilsensitometer von Eder-Hecht, das auf
der Einführung des Graukeiles zu photographischen Lichtmessungen durch
Goldberg und Dr. v. Hübl fußt und für alle Empfindlichkeitsprüfungen
photographischer Schichten verwendet werden kann. Es besteht aus einem
durchsichtigen flachen Graukeil von neutralgrau gefärbter Gelatine (Schicht
mit verlaufender Dichte), der auf einer Glasplatte ausgebreitet ist und stellt
eine sehr vollkommene, von hell zu dunkel regelmäßig verlaufende Intensitäts-
skala dar, deren Abstufungen für gleiche Strecken eine geometrische
Reihe bilden. Die Dichtezunahme ‚des Graukeiles auf 1 Zentimeter
Länge, bzw. ihren Logarithmus, nennt man die Keilkonstanfe;
sie hängt von der Keildicke ab und ist daher für die Steilheit des Keiles eine
charakteristische Zahl. Die fortschreitenden photographischen Schwärzungen
lichtempfindlicher Schichten unter dem Graukeil werden also durch gesetzmäßig
zunehmende Lichtintensitäten bewirkt. Eine Millimeterskala gestattet das
Messen der Länge des Keiles, und somit entspricht jeder Teilstrich der Skala
einer bestimmten Lichtempfindlichkeit der Platte, die sich direkt ablesen läßt.
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